Archive for Juli 2007

AStA-TU-Druckerei nun doch abtransportiert – und verschwunden

Juli 31, 2007

Wie das „Breite Linke Bündnis“ meldet, wurde heute Vormittag der Abtransport der Druckerei des AStA TU vollzogen. Verantwortlich soll nach Angaben des Bündnis‘ der immer noch amtierende, RCDS-dominierte, alte AStA sein.

Jedoch ist zur Stunde noch unklar, ob das so stimmt und wo die Druckerei abgeblieben ist. Der eigentliche Käufer, die ReproBerlin GmbH, zeigte sich nach Informationen des „Breiten Linken Bündnis“ überrascht, hier scheint die Druckerei also nicht gelandet zu sein. Vom RCDS liegt zum Sachverhalt noch keine Stellungnahme vor.

Eigentlich schien die AStA-Druckerei schon so gut wie gerettet, da sich die ReproBerlin GmbH nach Informationen der taz vom Kauf distanzierte (siehe auch „TU-Druckerei scheint gerettet / Bündnis wirft RCDS Verzögerungstaktik vor“). Vorausgegangen war der Eskalation ein monatelanges Gezerre um den Verkauf der Druckerei (siehe „Die Schlacht um die AStA-TU-Druckerei“).

Update 14:45 Uhr

Auf dem AStA FU Blog wurde eine Pressemitteilung des RefRat HU veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die Druckerei nicht heute, sondern bereits gestern abtransportiert worden sei. ReproBerlin erklärte wie berichtet für den Abbau der Druckerei nicht verantwortlich zu sein. Demgegenüber heißt es in der Pressemitteilung des RefRat HU aber weiter, es sei ein Studierender Vorort gewesen, der beim Abtransport einen Mann als Mitarbeiter von ReproBerlin wiedererkannt haben will.

Update 20:12 Uhr

Bei openPR.de ist eine auf 17:32 Uhr datierende Pressemitteilung des „Katholischen Studentenvereins Askania-Burgundia Berlin“ (KV) zu finden, in der es heißt, beim Versuch des Abtransports sei es zunächst zu einer Schlägerei gekommen, so dass die Sache zwischenzeitlich abgebrochen werden musste. Weiter heißt es jedoch: „Die herbeigerufene Polizei begann Ermittlungen gegen die Schläger. Daraufhin konnte der Abtransport ungehindert fortgesetzt werden.“ Demnach wurde die Druckerei also „offiziell“ abtransportiert (?).

Die Askania-Burgundia stellt sich auf die Seite des alten, RCDS-dominierten AStA, wie auch die Pressemitteilung deutlich macht. Sollte die Druckerei aber tatsächlich wie in der Pressemitteilung beschrieben abtransportiert worden sein, dann hat die ReproBerlin GmbH sie durch eine Speditionsfirma abholen lassen. Denn in der Pressemitteilung heißt es klar, der „neue Besitzer“ hätte die Speditionsfirma beauftragt.

Update 02:34 Uhr, 01.08.07

Die taz bringt in ihrer heutigen Ausgabe einen knappen Artikel zum Thema. Dort findet sich aber auch nichts Neues, nur dass der Geschäftsführer der ReproBerlin GmbH wie schon mehrfach ausgeführt jegliche Beteiligung am Abstransport bestreitet. Betont wird, nur der AStA TU besitze die Schlüssel zu den Räumlichkeiten in denen sich die Druckmaschinen befanden. Was noch einmal impliziert, dass der alte, RCDS-dominierte AStA in den Abtransport involviert gewesen sein muss, da irgend jemand den Transporteuren ja den Zugang gewährt haben muss.

Update 16:49 Uhr, 01.08.07

Der Kommilitone Björn Kietzmann hat bereits gestern einen Artikel im „Neuen Deutschland“ veröffentlicht, der leider nicht online zugänglich ist, den er aber dankenswerterweise unten als Kommentar gepostet hat.

Demnach ist der Verkauf der Druckmaschinen an die ReproBerlin GmbH tatsächlich vollzogen worden (gleichwohl man bei Repro wie berichtet abstreitet, etwas mit dem Abtransport zu tun zu haben), endgültige Gewissheit besteht aber immer noch nicht. Auch die körperliche Auseinandersetzung zu der es gekommen ist, liest sich anders als in der oben schon erwähnten Pressemitteilung des „Katholischen Studentenvereins Askania-Burgundia Berlin“.

Veranstaltungen für das nächste AVV gesucht

Juli 30, 2007

Wie die FSI Geschichte und BBFB berichten, werden für das nächste Alternative Veranstaltungsverzeichnis (AVV) noch Veranstaltungen gesucht.

„Das Alternative VeranstaltungsVerzeichnis (AVV) erscheint halbjährlich und ist ein Verzeichnis von autonomen Seminaren, Vorträgen, Workshops, Projekten, und Ähnlichem, die sich für alternative und kostenlose Wissensvermittlung einsetzten. Es richtet sich gegen die zunehmende Privatisierung im Bildungsbereich und möchte als Alternative zum normalen Bildungsbetrieb diejenigen unterstützen, die sich für freie Bildung engagieren.

(…) Redaktionsschluss ist der 10. September. Offenes Redaktionstreffen (neue Redaktions-Mitglieder sind herzlich willkommen) ist am 5.9. um 16 Uhr in der Offenen Uni. Erscheinen wird das Heft voraussichtlich am 15. Oktober.“ (AVV Email-Verteiler, 29.07.07)

Wer Veranstaltungen anzukündigen hat, kann dies im AVV-Wiki tun. Weiterhin sollte eine Email mit dem Ankündigungstext an avvb[AT]gmx.net gesendet werden.

Darüber hinaus gibt es eine Yahoo Group, bei der Interessierte sich eintragen können, um über alternative Bildung in Berlin auf dem Laufenden zu bleiben, bzw. um selbst aktuelle Informationen beizusteuern.

Gerüchte um eine „Anti-fzs-Verschwörung“

Juli 29, 2007

Der „freie zusammenschluss von studentInnnenschaften“ (fzs) ist einer der größten studentischen Dachverbände in Deutschland, er vertritt nach eigenen Angaben „über 1 Mio. Studierende an rund 90 Hochschulen von insgesamt knapp 2,0 Mio. Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland“ (Wikipedia). Obwohl er als links gilt ist er vielen StudierendenvertreterInnen noch nicht links genug, insbesondere die Dominanz von Jusos und Grünen passt vielen nicht in den Kram. Der Verband gilt Kritikern zudem als zu bürokratisch, träge und defensiv. So heißt es im FSI Geschichte Blog:

„Der fzs war in der Vergangenheit wiederholt wegen seiner nähe zu politischen Parteien in die Kritik geraten. Durch die Dominanz von JUSOS und Grünen im Vorstand sei eine unabhängige Vertretung studentischer Interessen nicht mehr gewährleistet, wurde bemängelt. Der fzs vertritt längst nicht alle ASten in Deutschland, immer wieder gab es in den letzten Jahren spektakuläre Austritte, zuletzt verließ die Fachhochschule Gießen den Verband. Auch dort beklagte man die bürokratische Erstarrung, parteipolitische Vereinnahmung und allgemeine Trägheit des Verbandes, der sich so gut wie gar nicht bei den Bildungsprotesten in Hessen engagiert hatte. (FSI Geschichte Blog, 27.07.07)

Auch der AStA FU ist schon seit langem nicht mehr Mitglied im fzs, bemüht sich aber nach Darstellung des FSI Geschichte Blogs trotzdem in anderen Zusammenhängen wie etwa dem „Aktionsbündnis gegen Studiengebühren“ (ABS) um Vernetzungsarbeit. Wie angespannt das Verhältnis zwischen ABS und fzs ist, wurde erst kürzlich auf der ABS-Mitgliederversammlung in Lüneburg deutlich:

„Wichtige Tagesordnungspunkte wie etwa das Verhältnis zwischen dem ABS und der ABS-Mitgliedsorganisation freierzusammenschluss von studentinnenschaften (fzs) wurden beispielsweise komplett vertagt. Dass es hier Spannungen gibt konnte lediglich bei anderen Tagesordnungspunkten festgestellt werden, wo unter anderem berichtet wurde, dass der fzs dem ABS die Konten gesperrt hatte. Der ehemalige ABS-Geschäftsführer Amin Benaissa aus Frankfurt merkte an, dass es ihm so vor käme als würde der fzs, als sicherlich wichtiger Bündnispartner der aktuellen ABS Geschäftsführung bewusst, aus politischen Gründen Steine in den Weg legen.“ (AStA FU Blog, 26.07.07)

Im LHG Blog wurde unterdessen eine Einladung der Landesastenkonferenz (LAK) Berlin veröffentlicht, die zu einer „Bundesastenkonferenz“ einlädt, welche vom 22. bis 25. November in der HU Berlin stattfinden soll. Auf dieser Konferenz soll es unter anderem um Studiengebühren, die Exzellenzinitiative und das politische Mandat für die verfasste Studierendenschaft gehen. Im LHG Blog ist jedoch davon die Rede, diese Bundesastenkonferenz könnte auch dazu dienen, dem fzs Konkurrenz zu machen:

„Schon länger war aus Kreisen des fzs, des freien zusammenschluss von studentInnenschaften – so etwas wie ein Dachverband vieler deutscher Studierendenschaften (im Prinzip also so etwas wie eine Bundesastenkonferenz) -, zu hören, dass ausgehend aus Berlin eine solche Konferenz geplant sei. Die Bestätigung ist jetzt raus.

Welcher Zweck damit verfolgt wird, ist unklar. Manche Stimmen meinen, der (weitgehend linke) fzs sei den einladenen ASten nicht links / kritisch / emanzipatorisch / aktionistisch / whatever genug und man wolle eine Konkurrenzveranstaltung aufbauen.“ (LHG Blog, 23.07.07)

Das ist natürlich bis jetzt rein spekulativ und selbst wenn es zutrifft, stellt sich die Frage, wie eine Veranstaltung einem Verband Konkurrenz machen sollte. Denn selbst wenn diese Bundesastenkonferenz in Zukunft regelmässig stattfinden sollte, kann sie doch nicht die Rolle eines Verbandes übernehmen. Da müsste man schon einen Schritt weitergehen und auf der Konferenz dann die Gründung eines alternativen Dachverbands beschließen, wovon hier aber nicht die Rede ist.

Weiter ist zu beachten, dass die ASten, die nicht Mitglied im fzs sind, eine klare Minderheit darstellen (soweit ich informiert bin). Lädt man also alle ASten auf eine Bundesastenkonferenz ein, dann automatisch auch jene ASten-Mehrheit, die dem fzs positiv gegenüber eingestellt ist. Wie wollte man also die Bundesastenkonferenz als Gegenpol zum fzs ausrichten, wenn die Mehrheit der Anwesenden immer noch hinter dem fzs steht? Klar, machbar wäre es, logischer wäre es dann aber nur jene ASten einzuladen, die schon aus dem fzs ausgetreten sind. Man müsste zunächst also erst mal verifizieren, an wen die Einladung rausging (an alle ASten oder nur an bestimmte ASten). Nach Angaben des LHG Blogs hat sich der AStA FU allerdings noch nicht zu diesem Punkt geäußert.

Die Faktoren sprechen zur Zeit eher gegen das Gerücht einer „Anti-fzs-Verschwörung“, allerdings ist bisher auch noch relativ wenig über diese geplante Bundesastenkonferenz bekannt. Allein die Tatsache, dass solche Gerüchte die Runde machen, zeugt indes davon, wie zerüttet und von Misstrauen geprägt das Verhältnis zwischen fzs und fzs-kritischen Gruppierungen scheinbar ist.

Update 30.07.07

Im AStA FU Blog wurde ein Eintrag veröffentlicht, der sich detaillierter mit der Frage befasst, wer zur Zeit Mitglied im fzs ist und woher der größte Teil der Mitgliedsgelder kommt.

Keine Teilnehmer-Beschränkung in den nächsten zwei Semestern

Juli 28, 2007

Wie Dennis Olsen (FSI OSI) im osi-protest-Verteiler berichtet, wird es zumindest in den zwei kommenden Semestern keine Teilnehmer-Beschränkungen am OSI geben. Darauf haben sich Studierende und Dozierende auf dem letzten offenen Arbeitstreffen am Freitag geeinigt.

Vorausgegangen war dieser Einigung eine teilweise recht heftig geführte Auseinandersetzung (siehe hier und hier) zwischen einer Gruppe Dozierender im Mittelbau auf Qualifikationsstellen, die für ihre Lehrveranstaltungen Teilnehmer-Beschränkungen durchsetzen wollten und dafür ein 7-Punkte-Programm ausgearbeitet hatten, und OSI-Studierenden die diesem Programm ablehnend gegenüber standen.

Statt dem 7-Punkte-Programm (das leider nicht online verfügbar ist) einigte man sich nun auf ein alternatives 5-Punkte-Programm, welches keine Teilnehmer-Beschränkungen mehr vorsieht, stattdessen aber folgende Lösungsansätze bietet:

  1. „Kurzfristig erhalten WiMis, deren Seminare eine Teilnehmerzahl von 70 überschreiten, die Möglichkeit in Absprache mit dem Geschäftsführenden Direktor (GD) und der Studiendekanin ihr Seminar zu teilen. Das damit zusätzlich erhaltene Lehrdeputat wird ihnen zu 100% angerechnet. Sie müssen also im darauf folgenden Semester keine oder weniger Lehrveranstaltungen anbieten. Die daraus entstandenen Lücken müssen anderweitig (durch Profs. oder Lehraufträge) geschlossen werden.
  2. So genannte indirekte Teilnahmebegrenzungen (Motivationsschreiben, Leistungsanforderungen, die über die für eine aktive Teilnahme nötigen hinausgehen, usw.) müssen in Zukunft verhindert werden. Hierzu wird eine Ombudsgruppe, bestehend aus Prof. Hajo Funke, Marianne Beisheim und einer/m Studierenden gegründet. Diese Gruppe soll Beschwerden bezüglich indirekter Teilnahmebegrenzungen entgegennehmen und die betroffenen Dozierenden darauf ansprechen bzw. konkrete Maßnahmen zur Unterlassung treffen.
  3. Der GD führt Gespräche mit der Politikwissenschaft an der TU, deren Angebot bisher nur wenig von TU-Studierenden genutzt wird. Es sollen hier Regelungen gefunden werden, die es OSI-Studierenden ermöglichen auch Veranstaltungen an der TU zu besuchen, ohne dass dies einer der beiden Unis schadet oder Ausschlag auf die Kapazitätsberechnung hat. Das Angebot an der TU ist sehr gut und wäre eine große Bereicherung als auch Entlastung für das OSI. Genaueres wird bis Ende August erwartet.
  4. In Zukunft sollen besonders neuralgische Bereiche (IB, Theorie, K-HS) durch die Sicherung und den Ausbau von Lehraufträgen gestärkt werden. Auch hier ist auf das Kapazitätsproblem zu achten. Konkret sollen in Zukunft die Teilnahmezahlen besser ausgewertet werden, um eine effektive Lehrplanung zu ermöglichen.
  5. Evaluierung muss gestärkt werden. Zum Beispiel durch die Wiedereinführung der Evaluationsbögen. Somit könnten für kommende Semester Teilnahmeprognosen getroffen werden, um somit wiederum besser terminlich und angebotsseitig planen zu können.“

Ein sehr lobenswertes Programm, ob es auch funktioniert, wird die Zukunft zeigen. Sollte sich nach zwei Semestern heraussstellen, dass sich an der Situation nichts geändert hat, wird die Teilnehmer-Beschränkung erneut zur Diskussion gebracht.

Als besonders brisant dürfte sich vermutlich der zweite Punkte herausstellen. Etliche Dozierende greifen schon seit langem auf diese Methoden der so genannten „indirekte Teilnahmebegrenzungen“ zurück und es ist fraglich, ob sie sich im Zweifelsfall durch eine Ombudsgruppe davon abbringen lassen werden.

Anzunehmen ist, dass sie argumentieren werden, dass die Zusatzleistungen nichts mit einer „indirekte Teilnahmebegrenzungen“ zu tun haben und dass sie sich auf das Recht der freien Gestaltung ihrer Lehre berufen werden. Der Ansatz hier endlich mal etwas Druck gegen den „Exzerpte-Wahn“ aufzubauen ist aber sicherlich trotzdem richtig. Immerhn ist hier auch von „konkreten Maßnahmen“ die Rede, falls der/die Dozierende sich nicht einsichtig zeigt.

Zunächst muss jedoch erst einmal der Institutsrat das 5-Punkte-Programm absegnen, was jedoch als wahrscheinlich gilt.

ZEDAT-Verschickung mit Link zum Online-Fragebogen endgültig vom Tisch

Juli 27, 2007

Von Anfang an stellte sich das Präsidium bei der Bitte quer, einen Link zum Online-Fragebogen der Studierbarkeits-Umfrage an der FU via ZEDAT an alle Studierenden herummailen zu lassen („Studierbarkeits-Umfrage nun auch an der FU“). Nach langem hin und her scheint sich die Sache nun endgültig erledigt zu haben.

Zuerst war die Begründung, der Präsident wolle das nicht, dann hieß es, dass Präsidium insgesamt wolle es nicht, wie BBFB berichtet:

„Sie [Vizepräsidentin Keitel-Kreidt] begründete dies mit Bedenken bezüglich Fragebogen und Verteilungsmethode. Hierzu ist zu bemerken, dass die Bachelor-Evaluationsgruppe des Präsidiums die Umfrage begrüßt, Interesse an den Ergebnissen bekundete und den Fragebogen sowie die Verteilungsmethodik guthieß. Studentische Evaluationen zu den allgemeinen Studienbedingungen scheinen dem Präsidium der FU Berlin nicht ins politische Konzept zu passen. (…)

Schon die Bitte, einen Zettel mit Verweis auf den Online-Fragebogen den Rückmeldeaufforderungen beizulegen, wurde über einen Monat lang durch Ignorieren verschleppt, bis mitgeteilt werden konnte, dass es dafür leider zu spät sei. Stattdessen fand sich in den Rückmeldeaufforderungen eine Werbebeilage für den ‚Uni-Shop‘. Beide Informationskanäle waren den Studierenden bei der Evaluation der Studierbarkeit an der Humboldt-Universität zugänglich gewesen.“ (BBFB, 26.07.07)

Offensichtlich hat das FU-Präsidium hier auf Zeit gespielt, eine Taktik die aufging. Stattdessen wurden dann ZEDAT-Rundmails mit Einladungen zum Beachvolleyball und zum Tango tanzen herumgemailt, wie auch BBFB bemängelt.

Die studentische Umfrage-Initiative hat als Reaktion darauf den Erhebungszeitraum bis zum 15.08.07 ausgedehnt, fraglich bleibt jedoch, wie viele Studierende man jetzt während der vorlesungsfreien Zeit noch erreichen kann. 1600 Studierende haben sich bis dato bereits beteiligt, wobei dabei allerdings noch nicht die Bögen enthalten sind, die bei den Sammelstellen der Fachschaftsinis aufbewahrt werden.

Wie berichtet, gab es auch von studentischer Seite Kritik an der Umfrage, die aber nicht sonderlich fundiert erschien („Kritik an FU-Studierbarkeits-Umfrage ist nicht ausreichend fundiert“).

Wasserschlacht statt exzellenter Jubel-Demo

Juli 26, 2007

Wie berichtet war für den letzten Tag der Vorlesungszeit eine „Jubel-Demo“ im Kontext der Landes-ASten-Konferenz (LAK) unter dem Motto „Ein Hoch der Exzellenz – Wettbewerb den Studierenden“ geplant. Wie BBFB ausführt, musste diese Demo leider gecancelt werden:

„Die massiv präsenten Polizeikräfte zeigte sich jedoch als mies gelaunte Spielverderber. Bei Taschenvorkontrollen wurden den Studierenden hochgefährliche Gegenstände wie etwa Luftballon abgenommen. Die Durchführung der geplanten Protest Aktionen wäre hierdurch nur noch schwer möglich gewesen. Kurze Zeit später teilte die Polizei dem Versammlungsanmelder mit, dass eine Durchführung der Demo außerhalb von Gehwegen durch die Polizei nicht zugelassen wird. Der Anmelder teilte die Anwesenden deshalb mit das er aus Protest gegen die polizeiliche Repression die Demo nicht durchführen und eröffnen wird.“ (BBFB, 21.07.07)

Die protestierenden Gruppen unterschiedlicher Berliner Hochschulen beschlossen dann den geplanten Wettkampf um den Titel „Elite-Hochschule“ vor das Rote Rathaus zu verlagern. So entbrannte das Wasserduell in alter Oberbaumbrücke-Tradition doch noch. Während nach Angaben von BBFB die Studierenden von HU, TU, TFH und UdK schnell aus dem Rennen waren, machten der „Dieter Lenzen Fanclub“ von der FU und der harte Kern der Alice-Salomon FH (ASFH) den Kampf unter sich aus. Wer letztlich als Gewinner hervorging, ist ähnlich umstritten wie beim großen Vorbild zwischen Kreuzbergern und Friedrichshainern.

Schuld waren wie immer die Ordnungskräfte, die das Duell vorzeitig unterbrachen, weshalb die KontrahentInnen weiterziehen mussten. Am Alexanderplatz gab es dann einen erneuten Versuch die Sache bis zum Ende auszutragen, doch auch hier konnte kein eindeutiger Gewinner ermittelt werden, weshalb man sich aufs nächste Mal vertagte.

Dahlem Research School

Juli 25, 2007

Vom Produzenten von „Berlin Research University“ und „Berlin Institute of Professional Teaching in Higher Education“, jetzt ganz neu: „Dahlem Research School“!

Da war befürchtet worden, die auch „Superuni“ genannte neue „Berlin Research University“ würde dazu führen, dass FU und HU ausbluten, wenn von dort die gesamte exzellente Forschung abgezogen und der neuen Research Uni zugewiesen würde. Doch jetzt ist schon wieder alles ganz anders, wie Dagobert Zöllner kund gibt:

„Zur Beruhigung der Wissenschaftler stellte Zöllner heraus: Auf keinen Fall solle eine Universität oder ein Forschungsinstitut auch nur einen Spitzenbereich an die geplante Dachorganisation verlieren. Das wäre unzumutbar. Auch das Alleinstellungsmerkmal der Universitäten, das Promotionsrecht, werde den Universitäten nicht genommen. Aber es sei notwendig, die Exzellenz, die in Berlin auf drei Universitäten und eine Vielzahl von Forschungsinstituten verteilt sei, nach außen durch eine gemeinsame Institution international besser sichtbar zu machen. Diese Profilierung könne die Berliner Wissenschaft weiterbringen.“ (tagesspiegel, 16.07.07)

Wie, was, wo? Die „Dachorganisation“ bekommt gar keine exzellente Forschung? Auch kein Promotionsrecht? Was genau macht sie dann noch mal? Ach ja, sie vertritt die in Berlin breit verteilte Exzellenz einheitlich nach außen. Schon klar. Dann steht also demnächst bald „B“ wie Briefkastenfirma auf den Großbannern?

Das Konzept will Zöllner wie berichtet erst im Oktober vorstellen, wenn die nächste Exzellenzrunde vorbei ist. Er stellt aber immerhin schon mal heraus, „dass die Dahlem Research School sehr gut in die geplante Dachorganisation mit internationaler Ausstrahlung passe“ (tagesspiegel, 16.07.07). Dann ist die „Dahlem Research School“ also nicht identisch mit der „Berlin Research University“ (der Dachorganisation), sondern nur ein Teil von ihr?

„Die Dahlem Research School soll Mängel in der Doktorandenausbildung vermeiden, die sich in bis zu fünf Jahre dauernden Promotionszeiten niederschlagen. Für die neue Research School können sich die besten Doktoranden aus den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Naturwissenschaften bis zur Medizin in einem Wettbewerb qualifizieren“ (ebd.). Sekunde, hieß es weiter oben nicht, dass Promotionsrecht bleibt bei den „alten“ Unis? Also promovieren exzellente Forscher an der FU oder HU, lassen sich dafür aber in der Dahlem Research School ausbilden. So wird’s sein, alles ganz logisch. Und außerdem: „Die Research School soll mit Sonderforschungsbereichen und großen Forschungsclustern vernetzt werden“ (ebd.).

Im LHG Blog kommentiert Ronny dieses Kuddelmuddel wie folgt:

„Konfus präsentieren sich die Vorschläge des Wissenschaftssenators Zöllner zur Leuchturmisierung der exzellenten Forschung in Berlin (…) Jetzt erstmal abwarten, bis Berlin exzellent wird – oder aber auch nicht – und dann einen großen Masterplan vorlegen…! Der muss so toll sein, dass er jetzt noch nicht reif für unsere Köpfe (und die der Exzellenz-Entscheider) ist, aber unter den Händen von Zöllner zu einem reifen, stinkenden Edelkäse anwachsen wird – und wer dann seinen Ekel überwinden kann, wird finden, dass Exzellenz-Milch auch komplett verschimmelt noch als Luxus verkauft werden kann.“ (LHG Blog, 16.07.07)

Ja und man ahnt auch schon wie es ablaufen wird: Am 19. Oktober wird die FU vollständig oder wenigstens ein bißchen exzellent, am 20. Oktober verkündet Dagobert Zöllner in einem Exklusiv-Interview für den Tagesspiegel, dass es neben den diversen „Research Schools“ nun auch eine „Kaiser Lenzen Remembrance Library“ geben wird. Diese neue Bibliothek mit einer Adresse in der Friedrichstraße wird jedoch keinen eigenen Bücherfundus haben, nein, viel mehr wird sie alle Berliner Bibliotheken einheitlich nach außen vertreten. Wegen der Internationalität, der Exzellenz, und so.

Update 16:50 Uhr

Richtigstellung: Die „Dahlem Research School“ (DRS) hat nichts mit den Plänen Zöllners zu tun, demnächst eine „Dachorganisation“ (alias Superuni, Forschungsuniversität, Berlin Research University, usw.) für die exzellenten Bereiche der Berliner Unis zu gründen. Die DRS ist viel mehr eine bereits gegründete Plattform innerhalb der FU Berlin für Promotionsstudienangebote. Siehe dazu die FU-Pressemitteilung Nr. 159/2007 vom 13.07.2007, sowie auch unten stehende Kommentare.

TU-Druckerei scheint gerettet / Bündnis wirft RCDS Verzögerungstaktik vor

Juli 24, 2007

Wie die taz am Freitag berichtete, scheint die AStA TU Druckerei nun gerettet – vorerst:

„Der Käufer, Yacob Yacob von ReproBerlin GmbH, hat seinen Rücktritt von dem Kaufvertrag erklärt, sollten sich die Zweifel an dessen Gültigkeit bewahrheiten. ‚Wenn die TU mir versichert, dass die Druckmaschine tatsächlich nicht zu verkaufen ist, bin ich daran nicht mehr interessiert‘, sagte er gestern der taz.“ (taz, 20.07.07)

Doch solange das neue StuPa nicht zusammenkommen kann, kann sich auch keiner neuer AStA konstituieren, der die Maßnahmen dann endgültig canceln würde. Das Breite Linke Bündnis, welches die Wahl im Juni mit klarer Mehrheit gewonnen hat, wirft dem RCDS dominierten alten AStA nun eine Verzögerungstaktik vor:

„Das im Juni gewählte Studierendenparlament, in dem das Breite Linke Bündnis die Mehrheit stellt, wirft dem noch amtierenden Asta, der vom Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) dominiert wird, vor, das Ende seiner Amtszeit hinauszuzögern. Tatsächlich prüft der Wahlvorstand des Asta seit zehn Tagen Einsprüche gegen die Wahlen. So lange kann sich das Parlament nicht konstituieren. Inzwischen schafft der Asta Fakten“ (taz, 21.07.07)

Zu diesen „geschaffenen Fakten“ siehe den Absatz „Weitere Beschlüsse des konservativen AStAs“ in „Die Schlacht um die AStA-TU-Druckerei“.

„U wie Unternehmertum“

Juli 23, 2007

Wie BBFB berichtet, hat ein Unbekannter am letzten Mittwoch versucht, das Großbanner an der FU mit der Aufschrift „F wie Freiheit“ um den Zusatz „U wie Unternehmertum“ zu erweitern. Allerdings konnte er sein Werk nicht ganz vollenden, wie ein Foto verdeutlicht.

Der Grund war das Eingreifen eines Studierenden und eines Angestellten des Universitätswachschutzes, die den „Künstler“ auf frischer Tat ertappten und stellten. Dabei gingen sie nach Angaben von BBFB auch mit Gewalt vor, um den Akivisten an der Flucht zu hindern. Die Polizei wurde gerufen und nahm ihn zur erkennungsdienstlichen Behandlung mit.

Hätte er sich statt „Unternehmertum“ auf das Wort „Unternehmen“ festgelegt, hätte die Zeit vielleicht noch gereicht. Allerdings ist ersteres sicherlich auch noch treffender. Auch suggeriert der Ablauf, dass die Umgestaltung tagsüber abgelaufen sein muss (denn Nachts sind da wohl kaum noch weitere Studis unterwegs). Vielleicht hätte es der Aktivist nachts leichter gehabt, unentdeckt zu bleiben.

Wie der AStA FU Blog ergänzend berichtet, wurde das umdekorierte Banner noch am selben Abend abgenommen.

PuK is coming home

Juli 22, 2007

Wie Wolf im LHG Blog zu berichten weiß, werden die PublizistInnen nach 24 Jahren im Lankwitzer Exil nach Dahlem zurückkehren.

Neue Heimat soll das Osteuropa-Institut (OEI) werden, das nach der Verstümmelung des Instituts für Soziologie und der gescheiterten Bewerbung des Exzellenzclusters „Governance in a Globalized World“ (dafür wurde im OEI ursprünglich Platz freigeräumt) angeblich genug Platz bietet.

Für die vielen PublizistInnen die ihr Fach stets in Kombination mit einem anderen studieren, würde damit das lästige pendeln zwischen Lankwitz und Dahlem wegfallen. Und umgekehrt können dann natürlich auch Nicht-PublizistInnen bequem Publizistik-Lehrveranstaltung erreichen, ohne dafür nach Lankwitz ausrücken zu müssen. Auch würde die räumliche Nähe zu den OSIanern und den verbliebenen Soziologie-Studis vielleicht ganz neue Widerstandsmöglichkeiten bieten.

Andererseits habe ich nicht den Eindruck, dass im OEI noch so viele Räume frei sind. Schon jetzt finden ja viele OSI-LVs im OEI statt, weil es im OSI selbst einfach nicht genug Hörsäle gibt. Reichen die Raumkapazitäten also wirklich für die PuK-KommilitonInnen? Laut der Dekanin des PolSoz-Fachbereichs, Barbara Riedmüller, will man dieses Problem dadurch lösen, dass die notwendigen Räumlichkeiten notfalls an benachbarten Fachbereichen zusammengesucht werden sollen. Wo genau sollte das aber sein? Bei den Wirtschafts- und Rechtswissenschaftlern? Da wird Freude aufkommen…

Ein größeres Problem ist zur Zeit noch die Publizistik-Bibliothek, von der keiner weiß, wo sie untergebracht werden soll. Trotzdem hält Verwaltungschef „Don“ Brose einen Umzug bis zum Anfang des kommenden Wintersemesters für machbar, was Dekanin Riedmüller jedoch als übereilt und nicht realisierbar betrachtet.

Dog-Eat-Dog im OSI Mittelbau

Juli 21, 2007

Wie berichtet gab es unlängst ein offenes Treffen zwischen Dozierenden und Studierenden am OSI, auf dem es unter anderem auch um die Frage ging, wie das Problem der überfüllten Lehrveranstaltungen am besten zu lösen ist.

In einem Kommentar hat der Kommilitone Stefan dankeswerterweise kurz zusammengefasst, was bei diesem Treffen hinsichtlich des „Überfüllung-Problems“ herausgekommen ist.

Danach hat eine Gruppe von Wissenschaftlichen OSI MitarbeiterInnen (Beisheim, Haberecht, Hagemann, Holzscheiter, Peters, Walter) ein Papier vorgelegt, wie das Problem zu lösen wäre.

In diesem Papier fordern die AutorInnen, dass es dem Mittelbau auf Qualifikationsstellen (MaQ) kurzfristig ermöglicht werden soll, die TeilnehmerInnen-Anzahl in Lehrveranstaltungen (LVs) auf 50 Studierende zu beschränken. Unter diesen 50 Studierenden sollen dann maximal 35 sein, die einen „Leistungsschein“ machen können.

Hier stellt sich dann natürlich zunächst die Frage, wie das eigentlich bei der Anmeldung über das SAP Campus Management (CM) gelöst werden soll. Schließlich kann man über das CM zur Zeit zwar die GesamtteilnehmerInnen-Anzahl für eine LV beschränken, das CM differenziert aber nicht zwischen TeilnehmerInnen die einen Leistungsschein machen möchten und solchen die nur einen Teilnahmeschein machen möchten. Man kann die Gesamtanzahl also theoretisch auf 50 beschränken, aber wie will man darüber hinaus sicherstellen, dass sich unter diesen 50 nur maximal 35 mit einem Wunsch nach einem Leistungsschein befinden?

Weiterhin stellt sich natürlich das Problem, dass wenn erst mal die Büchse der Pandora geöffnet ist, andere Dozierende hier nachziehen werden wollen. Wenn der MaQ für sich Teilnehmer-Beschränkungen fordert und auch durchsetzt, drückt er die Studierende damit in LVs von „einfachen“ Lehrbeauftragten, wo es dann natürlich umso voller wird. Konsequenterweise werden die Lehrbeauftragten dann auch eine Beschränkung für ihre LVs fordern. Und auch die ProfessorInnen werden natürlich nachziehen, wenn der Mittelbau erst einmal anfängt, die TeilnehmerInnen-Anzahl zu beschränken. So werden die Studierenden dann zwischen den verschiedenen Gruppen innerhalb der akademischen Hierarchie am OSI hin und her geschubst.

Betont wird von den AutorInnen die Kurzfristigkeit ihrer Maßnahme, langfristig könne dagegen eine gezielte Steuerung der Studierenden erfolgen, die dann der wünschenswerten Wahlfreiheit der Studierenden auch Rechnung tragen würde. So könnte über eine Voranmeldung noch vor Semsterbeginn im CM bzw. Blackboard festgestellt werden, wie hoch das Interesse an welcher LV ist. Bei einer sich dann abzeichnenden Überfüllung könnte das Angebot dann rechtzeitig angepasst werden.

Doch wie muss man sich das konkret vorstellen? Sagen wir, bei dieser Form der beschriebenen Vorprüfung fällt auf, dass die Veranstaltung XYZ besonders beliebt ist und es hier mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Überfüllung kommen wird. Dann bietet derselbe Dozierende seine Veranstaltung gleich zwei Mal an oder organisiert einen Co-Dozierenden, der dann die Parallelveranstaltung mit demselben Thema leitet? Das wird doch nie im Leben funktionieren. Organisatorisch wie lehrkapazitäts-technisch ist ein solches Szenario unrealistisch.

Tatsächlich wird es natürlich auf eine permanente Abschaffung der Wahlfreiheit hinauslaufen. Die viel besuchten LVs werden Teilnehmer-Beschränkungen einführen, die Studierenden damit in eher unbeliebte LVs umgelenkt, um sie so gleichmäßig verteilen zu können. Mit Wahlfreiheit hat das alles nichts mehr zu tun. Die Frage warum die Lehre von einigen Dozierenden beliebter ist als von anderen (bzw. die Inhalte) wird hier nicht mehr gestellt, jeder Dozierende kann sich aufführen wie er will, Dank des neuen Verteilungssystems braucht er nicht fürchten, dass die Studierenden seinen LVs fernbleiben.

Natürlich hatte auch die studentische Seite auf diesem offenen Treffen Vorschläge, wie man vorgehen könnte. Diese wurden aber als nicht durchführbar abgeschmettert, Stefan schrieb:

„Trotz der Erkenntnis, dass das Problem der überfüllten Seminare allen Anschein nach kein Kapazitätsproblem, sondern ein Verteilungsproblem ist, wurden alle anderen Vorschläge, die Situation in den Seminaren erstmal zu analysieren und entsprechende Daten zu recherchieren, als illusorisch und kurzfristig nicht umsetzbar abgewehrt, obwohl diese Vorschläge konkret formuliert wurden. (Gleichverteilung der Veranstaltungen auf die ganze Woche; Vermeidung von Überschneidungen; inhaltliche Abstimmung des Lehrangebots, Nutzung des unterbesuchten Lehrangebots der TU, Druck auf Dozierende, die das Problem mitverursachen, Bsp. Segbers IB-VL)“

Dieses so genannte „offene“ Treffen hatte damit offensichtlich einen reinen Alibi-Charakter. Der Mittelbau auf Qualifikationsstellen (MaQ) setzte sich mit den Studierenden zusammen, obwohl natürlich von Anfang klar war, dass er seine Idee so durchsetzen wollte, wie er sie in seinem Papier formuliert hatte – ohne Abstriche oder Kompromisse, ohne die alternativen Ideen der Studierenden ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

Abzuwarten bleibt natürlich, inwieweit der Institutsrat die Ideen des MaQ übernehmen wird. Tatsächlich besteht aber die Möglichkeit, dass es schon im nächsten Semester Teilnehmer-Beschränkungen für LVs des MaQ geben wird. Das nächste offene Treffen zu diesem Thema findet am 27.07. in der Ihne22, E1 um 10 Uhr statt.

Neuer Spam im Auftrag des Präsidenten

Juli 20, 2007

Die ach so lustige Johanna Treblin („Na dann, schwingt das Tanzbein!“) lädt ein zur studentische „Sportgruppe Tango Argentino“ die es jetzt neu an der FU gibt.

Zugestellt bekommt diese Einladung jeder FU-Studi ungefragt auf seine ZEDAT-Mailbox, was schlicht und ergreifend Spam ist. Nicht nur, dass man sich mit dieser Aktion dem Präsidium anbiedert und für PR-Zwecke einspannen lässt („Die Zustellung dieser E-Mail erfolgte im Auftrag des Präsidenten der Freien Universität Berlin“), nein, man kotzt den Studierenden den Müll dann auch gleich vor die Tür.

Das letzte Mal war es die Sportgruppe Beachvolleyball (siehe Email von der „persönlichen Referentin des Präsidenten“), was wird es das nächste Mal werden? Töpfern mit Dieter?

Offenes Treffen nach Skandalsitzung des IR

Juli 19, 2007

Wie Ronny im LHG OSI Blog berichtet, soll es in der Sitzung des Institutsrat (IR) in der letzten Woche hoch her gegangen sein. Unter anderem trat der Finanzbeauftragte Prof. Niedermeyer zurück, weil „über der tatsächlichen Finanzlage des OSI ein undurchdringlicher Nebel lag“ (Ronny). Bonnie Börzel und Clyde Risse drohten zwischen Tür und Angel auf Grund der chaotischen Situation angeblich sogar damit, „die ihnen zustehenden leistungsbezogenen Mittel in Zukunft komplett zu behalten und nicht wie bisher 20% in das OSI-Budget abzugeben“ (ebd.).

Gegenstand einer immer noch andauernden Kontroverse sind ebenfalls die Pläne einiger OSI-Dozierender das Problem der überfüllten Lehrveranstaltungen durch Teilnehmer-Beschränkungen in den Griff zu kriegen (siehe „ATASP-Clique will Teilnehmer-Beschränkungen durchsetzen“).

Ein drittes zentrales Problem ist zur Zeit eine Regelung, die von Studierenden, „die von der alten zur neuen Grundstudiumsordnung gewechselt sind, verlangt, dass sie ihr Hauptstudium in dieser neuen Ordnung fortsetzen müssen (und nicht die Wahl zum alten Hauptstudium haben), obwohl zum Zeitpunkt ihrer Wahl das Hauptstudium noch gar nicht konzipiert war“ (Ronny, LHG OSI Blog).

Diese Themen sollen heute wurden gestern um 18 Uhr in der Ihne21 diskutiert werden. Um dieses offene Treffen zwischen Dozierenden und Studierenden vorzubereiten, treffen trafen sich interessierte KommilitonInnen bereits um 12 Uhr im OSI-Foyer der Ihne21.

Update

Kleine Panne im Raum-Zeit-Kontinuum, das waren „Yesterday’s News“.

Weiterhin Semesterticket an der FU

Juli 18, 2007

Wie berichtet fand unlängst eine Urabstimmung zur Weiterführung des Semestertickts an der FU statt. Trotz der extrem kurzen Vorbereitungszeit gelang es genug Studierende an die Urnen zu bekommen, wie Stephan im DEFO-Blog berichtet.

Unter den 6684 abgegebenen Stimmen befanden sich 6318 Ja-Stimmen und 308 Nein-Stimmen. Damit haben 19,25% der Studierende für eine Fortführung des Semestertickets gestimmt, das Quorum von 10% konnte also geknackt werden. Bis 2011 ist das Semesterticket an der FU damit nun wieder sicher.

Die Abstimmung war nötig geworden, da der VBB eine gestaffelte Preiserhöhung des Tickets als Bedingung für eine Vetragsverlängerung festgesetzt hatte.

Zeuners Abschiedsvorlesung im Wortlaut

Juli 17, 2007

Wie berichtet, hielt Prof. Bodo Zeuner unlängst seine Abschiedsvorlesung am OSI. Titel: „Die Freie Universität Berlin vor dem Börsengang? Bemerkungen zur Ökonomisierung der Wissenschaft“.

Die Rede soll demnächst vollständig in der PROKLA erscheinen, die taz will am kommenden Samstag Auszüge veröffentlichen. Inzwischen ist der Text aber auch komplett online als pdf-Datei einsehbar. Einige prägnante Zitate finden sich zudem im Blog der FSI Geschichte.

Insbesondere jenen, die die Kritik an Lenzens Hochschulpolitik und an der Exzellenzinitiative immer noch nicht nachvollziehen können, sei die Lektüre dieses Textes dringend ans Herz gelegt.

Die Schlacht um die AStA-TU-Druckerei

Juli 16, 2007

Seit es konservativen Kräften im Oktober 2006 gelang, die 40-jährige linke Vorherrschaft im StuPa der TU zu brechen und den AStA zu stellen, gab es immer wieder heftige Auseinandersetzungen zwischen dem neuen AStA und seinen linken Gegnern. Auseinandersetzungen, welche zeitweise sogar tumultartige Auswüchse annahmen (siehe „Schlägerei im TU StuPa“).

Der Wahlkampf 2007

Entsprechend intensiv haben Linke an der TU, unterstützt durch Linke von der FU und der HU, daran gearbeitet, den RCDS-geführten AStA durch Abwahl zu Fall zu bringen. Ein Prozess der sich auch im Internet auf astawatch.wordpress.com, breilibue.org und stupawahl2007.de nachlesen lässt – wobei letztere Site nur auf eine Subsite von breilibue.org weiterleitet, welche wohl als zentrale Seite der Kampagne gelten kann. Aber auch die Gegenseite ist offenbar mit Sites wie z.B. watchyourasta.de und asta07.de im Web vertreten (wobei auf letzterer nicht viel zu sehen ist).

Auf diesen Websites ist auch dokumentiert, dass dies ein wirklich häßlicher Wahlkampf gewesen sein muss, bei dem alle Register gezogen wurden – darunter eben auch die ziemlich üblen.

Sieg des Breiten Linken Bündnis‘

Durchgesetzt haben sich am Ende die Linken; dem so genannten „Breiten Linken Bündnis“ (BLB) gelang es, eine klare Mehrheit einzufahren (Wahlergebnis hier), bei einer zeitgleichen Steigerung der Wahlbeteiligung von 6,5% im Vorjahr auf 16% in diesem Jahr. Womit die Einstellung der meisten in der Regel eher desinteressierten Studis wieder einmal zu Geltung kam, die in etwa wie folgt lautet: „Mir egal wer den AStA stellt, solange er nur irgendwie links ist und Gruppen wie der RCDS draußen bleiben“. Die unangenehme Aussicht noch ein weiteres Jahr einen konservativen AStA im Amt zu sehen, trieb offenbar mehr Studis als sonst an die Urnen.

Für die Linken war der Sieg des konservativen Bündnisses aus RCDS und den so genannten Unabhängigen Listen (UL) ohnehin nur eine Art „Betriebsunfall“, was sich nach der klaren Abwahl des AStA nach nur einem Jahr bestätigt zu haben scheint. Damit schien die „Schlacht“ also entschieden.

Die Schlacht um die AStA-Druckerei

Doch so schnell geben die Konservativen nicht auf. Kurz vor den Wahlen hatten sie noch die AStA-Druckerei verkauft – einer der Haupt-Reibungspunkte in den Auseinandersetzungen. Ihre UnterstützerInnen verweisen heute darauf, dass dies schon seit Monaten feststand und seit ein paar Wochen auch endgültig beschlossen sei (siehe watchyourasta, 13.07.07). Das BLB verwies dagegen darauf, der noch bestehende AStA wolle sich vor seiner Abwahl nur ein „Denkmal“ setzen (breilibue.org, 29.06.07). Sie argumentieren ferner, das bei der Rechtsaufsicht der TU noch Einsprüche zum Verkaufsbeschluss bearbeitet werden, die Sache somit eben nicht endgültig wäre (Presseerklärung des AStA FU, 10.07.07).

Die Lage eskalierte schließlich, als die AStA-Druckerei nun – nach der StuPa-Wahl – abtransportiert werden sollte. Am 10. Juli konnten Studierende den Abtransport verhindern (vermutlich durch eine Blockade?), wie der AStA FU in seinem Blog berichtet. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juli mauerten Unbekannte den Druckerei-Eingangsbereich zu – offenbar um den Abtransport zu verhindern. Studierende des BLB konnten zudem vor Gericht eine Verfügung erwirken, die einen Abtransport der Druckerei voraussichtlich bis zum 20. Juli verhindern wird (AStA FU Blog, 11.07.07).

Das letzte Wort in Sachen AStA-TU-Druckerei ist also noch nicht gesprochen, der Kampf geht weiter.

Weitere Beschlüsse des konservativen AStAs

Unterdessen nutzt die alte konservative Koalition den Umstand das zwar schon ein neues StuPa aber eben noch kein neuer AStA gewählt wurde dafür, schnell noch ein paar weitere Beschlüsse zu fassen.

So ist die offizielle Website des AStA TU zur Zeit nicht zu erreichen, weil „nach der letzten AStA-Sitzung der Serverschrank samt Inhalt aus der Villa-Bel veschwand“ (breilibue.org, 15.07.07). Vorausgegangen war eine Entscheidung, den AStA Computer-Pool vollständig zu veräußern und die Internetpräsenz des AStA einer Firma zu überlassen. Ferner soll eine Kanzlei beauftragt werden den studentischen Wahlvorstand zu beraten (um die für den RCDS erfolglose StuPa-Wahl anzufechten), sich um die rechtlichen Aspekte des Druckerei-Verkaufs zu kümmern und den TU-Präsidenten wegen Festsetzung der Gebühren auf 5,81 Euro zu verklagen, wie breilibue.org berichtet. Außerdem erhält die Fachbibliothek „Wirtschaft, Recht & Statistik“ vom AStA gesponserte Zeitungsabos der FAZ, Financial Times und NZZ (breilibue.org, 11.07.07).

Eine strategische Fehlleistung des RCDS

Wenn es jemals einen Zweifel daran gegeben hat, wie die studentische Hochschulpolitik in Berlin wohl aussehen würde, wenn konservative Kräfte wie der RCDS das Sagen hätten, sind sie jetzt wohl ein für alle mal ausgeräumt. Zurück bleibt die Frage, was den RCDS geritten hat, eine derartige Konfrontationsstrategie zu fahren.

Rein strategisch betrachtet, war das einfach nicht besonders intelligent. War ihnen vielleicht von Anfang an klar, dass sie ohnehin nach der nächsten Wahl wieder abtreten würden? Falls ja, warum haben sie dann ihre Strategie der „verbrannten Erde“ (O-Ton BLB) nicht viel früher und viel konsequenter durchgezogen? Hätten Verkauf und Abtransport der Druckerei nicht zum Beispiel viel früher organisiert werden können? Und falls sie doch darauf spekulierten auch in diesem Jahr wieder eine Mehrheit mit ihren Partnern erreichen zu können, wäre es dann nicht ratsam gewesen, ihre „Rationalisierungsmaßnahmen“ von Anfang an langsamer, dezenter durchzuführen?

Es muss doch jedem Wahlkampfstrategen klar sein, dass solche Geschichten wie der Verkauf der Druckerei eine Steilvorlage für den politischen Gegner sind, dem es dann leicht fällt, sein Wählerpotential auszuschöpfen und zusätzlich Studis an die Urnen zu bekommen.

Der Anteil „linker Studierender“ ist unter den Nichtwählern insgesamt einfach größer als der Anteil „konservativer Studierender“, das muss doch auch dem RCDS eigentlich klar sein. Während der RCDS also sein Wählerpotential längst ausgeschöpft hat, verfügt die „Linke“ noch über ein enormes Wählereservoir, das im „Notfall“ mobilisiert werden kann. Und hier hat der RCDS dem linken Bündnis eben selbst den Weg geebnet, als er sich für einen Politikstil entschied, der viel zu sehr polarisierte.

Dieter Lenzen Fanclub schließt sich Aufruf zur Jubel-Demo an

Juli 15, 2007

Seine Exzellenz der Präsident der Freien Universität, Dieter Lenzen, hat die Feierlichkeiten zum Beginn seiner zweiten Amtszeit kurzfristig abgesagt. Die Veranstaltung sollte eigentlich am 10. Juli stattfinden, auch der neue „Dieter Lenzen Fanclub“ hatte zu der Veranstaltung eingeladen.

Wie BBFB berichtet, sehen einige Fanclub-Mitglieder den Grund für die Absage in der Bedrohungen der Veranstaltung „durch protestierende Studierende oder in einer Intrige durch Kanzler Lange“. In einer bei BBFB veröffentlichten Erklärung des Fanclubs heißt es weiter:

„Ein wenig schade finden wir den Ausfall der Veranstaltung natürlich schon. Dieter hatte uns spezielle Logenplätze reserviert. Anschließend war ein Treffen der beiden Fanclub Vorsitzenden in privater Atmosphäre verabredet. Dieter Lenzen hat uns jedoch zugesichert das Treffen in Kürze nachzuholen.“ (BBFB, 10.07.07)

Am kommenden Freitag, den 20.07., lädt die Landes-ASten-Konferenz (LAK) zu einer Jubel-Demo am Roten Rathaus um 14 Uhr ein. In der Einladung heißt es:

„Unter dem Motto: ‚Ein Hoch der Exzellenz – Wettbewerb den Studierenden‘, wollen wir endlich der bundesdeutschen Politik für die grandiose Idee der Exzellenzinitiative danken. Zudem sollen den Präsidenten bzw. der einen Präsidentin der Berliner Hochschulen für ihre tolle studierendenorientierte Arbeit im vergangenen Semester und die einmalig gute Umsetzung der Studienreform – also der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge – Huldigung und Jubel entgegen gebracht werden.“ (BBFB, 12.07.07)

Auch wenn es hier nicht nur um den Präsidenten der FU geht, hat sich der Dieter Lenzen Fanclub dem Aufruf angeschlossen, wie über Mailing Listen verbreitet wurde.

Vierte OZ-Ausgabe thematisiert G8-Themenwoche nur wenig

Juli 14, 2007

Wie berichtet, ist vor kurzem die vierte Ausgabe der OSI-Zeitung (OZ) erschienen.

Wie schon erwähnt fällt einem sofort das neue Layout ins Auge, das deutlich angenehmer wirkt als das alte. Auch die beiden Lenzen-Karikaturen passen ganz gut zum Titel-Artikel von Florian Schatz.

Ausführlich stellt Florian dar, wie das System Lenzen funktioniert. Man staunt nicht schlecht mit welcher Selbstverständlichkeit das Präsidium bis in die Fachbereiche hineinregiert und dort unter anderem festlegt, welcheR BeweberIn für eine Professur geeignet ist und welcheR nicht. Erschreckend auch das Vorgehen im Akademischen Senat, wo die Gruppe die die Mehrheit stellt im Vorfeld unter sich ausmacht, was entschieden wird, und es dann im AS selbst keine ernsthafte Diskussion mehr gibt, weil die Ergebnisse de facto schon feststehen.

Begründet wird dies mit dem Argument, dass eine klare Top-Down-Führung nötig wäre, um die Uni effizient zu führen. „Eine breite akademische Selbstverwaltung koste zuviel Zeit, Mühe und Geld. Anstatt zu lehren, zu forschen oder zu studieren, würden sich die Beteiligten in endlosen Diskussionen verlieren, nur klare Führungsstrukturen könnten dies verhindern.“ Florian entlarvt diesen vermeintlichen Widerspruch zwischen Demokratie und Effizienz als fiktiv, indem er ausführt, dass die demokratische Entscheidungsfindung die Effizienz überhaupt erst sichert. So wären bei der BA-Einführung Fehler gemacht worden, die heute mit einer Reform behoben werden, jedoch schon damals durch Kritiker diagnostiziert wurden. Nur wurden besagte Kritiker damals eben konsequent ignoriert.

Der Vergleich Lenzens mit dem Sonnenkönig im Titel des Artikels ist hier sehr treffend gewählt. Tatsächlich mutet Lenzens Führungsstil absolutistisch an und ist dabei eben keineswegs so effizient, wie er und seine Getreuen es glauben machen wollen. Alternativ erinnert der Artikel natürlich sehr an den berühmten Vergleich von Dubai Segbers, der in einem Statement Lenzen mit Putin in eine Ecke stellte (siehe Bericht vom Fachbereichsrat PolSoz vom 05.04.06). Tatsächlich hat Lenzens Stil inzwischen etwas von Putins Vision einer „Gelenkten Demokratie“.

Was man schmerzlich in der neuen OZ-Ausgabe vermisst, ist eine intensivere Auseinandersetzung mit der G8-Woche am OSI. Was genau hat das eigentlich gebracht? Was sind die Ergebnisse? Bis heute hat sich niemand der so begeistert Engagierten die Mühe gemacht für die Nachwelt festzuhalten, was dort eigentlich so bahnbrechendes passiert sein soll.

Im Ansatz ist dies im Kommentar von Kathrin Hagemann ja durchaus nachzulesen. Sie führt aus, dass die Studierenden es auch ohne Dozierende geschafft haben diese Woche zu organisieren, dass es in den Medien zur Abwechslung mal nicht um die Exzellenz, sondern eben um die G8-Themenwoche ging. Und was weiter?

Marcel Heberlein demontiert schlüssig den Mythos des OSIs als „linke Kaderschmiede“ der 68er. Dabei verweist er auch auf Peter Grottian, der beim Protest gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm 200 bis 300 OSI-Studierende ausgemacht haben will. Wenn dies von der G8-Themenwoche ausging, wäre es sicherlich ein Erfolg. Die Frage ist nur erstens, ob diese 300 nicht auch ohne vorherige G8-Themenwoche nach Heiligendamm gefahren wären und zweitens, warum sie innerhalb des Protestblocks keine größere Rolle gespielt haben, obwohl sie doch organisatorisch und „ideologisch“ durch die vielen G8-Seminare gut vorbereitet waren. Hat man während der Gipfelproteste in den Medien jemals etwas von OSI-Studierenden in Heiligendamm gehört? Haben die OSI-Studierenden dort eine zentrale Rolle in der Organisation gespielt? Und falls ja, warum liest man in der OZ darüber nichts? Was bleibt ist Frida Thurms kurzer Einblick in den G8-Protestalltag in Heiligendamm, ein Bezug zur G8-Themenwoche am OSI wird aber auch hier nicht hergestellt.

Wenn es überhaupt so etwas wie eine Nachbetrachtung der G8-Themwoche am OSI gibt, dann geht es immer nebulös um angeblich geschaffene „Freiräume“, um organisatorische Großtaten in Form der Ausgestaltung der Themenwoche. Was inhaltlich dabei herumgekommen ist, scheint keinen sonderlich zu interessieren – vielleicht auch weil es einfach nicht so wahnsinnig viel war. Was haben diese Diskussionen zur Globalisierung und zum Klimawandel wirklich gebracht? Welchen Einfluss hatten sie auf den späteren G8-Gipfel als solchen? Und wenn nicht auf den Gipfel, dann vielleicht fürs OSI? Marcel schreibt davon, die G8-Proteste selbst könnten vielleicht auch der Unipolitik neuen Schwung geben, führt anschließend aber sicherlich richtig aus, warum auch das nicht so recht funktionieren wird.

Alina Barenz schneidet mit ihrem Artikel über die mangelnde Transparenz des AStAs in Sachen Haushaltsplan ein wirklich uraltes und hinlänglich bekanntes Thema an. Was aber natürlich legitim ist, da das beschriebene Problem ja bis heute fortbesteht. Außerdem enthält der Artikel ein paar interessante Details, denn trotz der generellen Intransparenz seitens des AStAs fördert die Haushaltsprüfung des Rechnungshofes Berlin zumindest immer wieder einige „Perlen“ zu tage, wie etwa Flüge nach Manila.

Interessant ist auch der Artikel von Julia Stark über die „Umgestaltung“ des Roten Cafés in das „Cafe of Excellence“, eine Tat zu der sich angeblich die „Liberal-karrieristische Gelbe Armee Fraktion“ bekennt. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass diese Umbenennung durch das Plenum des Roten Cafés beschlossen wurde (was offenbar nicht der Fall war), es erschien mir offensichtlich, dass das sarkastisch gemeint ist und sich gegen die Exzellenzinitiative an der FU richtet. Folgt man Julia, ist man sich darüber im Plenum aber nicht so ganz einig. Richtet sich das nun gegen das Café oder gegen die Exzellenzinitaive? Soll man es begrüßen oder ablehnen?

Nicht ganz klar wird, ob Julia sich nicht selbst einen Spaß daraus macht, den Leser etwas an der Nase herumzuführen und von Empörung über die Aktion schreibt, obwohl es solche gar nicht wirklich gab. Also ein Artikel mit Augenzwinkern zu einer Aktion mit Augenzwinkern. Offensichtlich scheint jedenfalls zu sein, dass eine Gruppe die sich ironisch „Liberal-karrieristische Gelbe Armee Fraktion“ nennt, nicht wirklich für mehr Exzellenz ausspricht. Das fällt dann wohl doch eher unter Spaß- bzw. Kommunikationsguerilla. Und nimmt man die Sache im Plenum des Roten Cafés wirklich so bierernst, wie Julia beschreibt, dann hatte die Aktion wohl Erfolg (mal angenommen es ging tatsächlich nicht nur um die Exzellenzinitiative, sondern auch um die „links-reaktionäre Gesinnung“ in der Linken). Vom Schriftzug abgesehen fällt die optische Umgestaltung der Fassade ohnehin nicht so wahnsinnig auf, das Café wirkt genauso versifft wie eh und je.

Wichtig ist der kritische Artikel von Axel Lagergren über den Verein Uni-assist, an dem in Zukunft kaum einE ausländischeR StudienbewerberIn vorbeikommen wird und dessen Methoden zweifelhaft erscheinen. Eher schwach erscheint dagegen der Artikel von Christa Roth über den jungen Nachwuchsdozenten Lars Distelhorst, der sich streckenweise wie ein Aufsatz einer Achtklässlerin liest, die heimlich den Schülersprecher aus der 11. anhimmelt („Und dann stellt man sich vor, wie er wäre, als Revolutionär“).

Interessantes findet sich wie immer auch im Newsticker. Die Professur für Politische Ideengeschichte wird wie befürchtet neu ausgeschrieben, da das Präsidium der FU die Berufung von Hartmut Rosa (Uni Jena) abgelehnt hatte, da er sich zu sehr auf moderne Theorien konzentriere. Hier wäre es interessant gewesen zu erfahren, ob das wirklich der Grund war oder ob Rosa dem Präsidium aus anderen Gründen nicht genehm war (zu kritisch?). Die Professur für Internationale Politische Ökonomie wird dagegen wie geplant ab dem SS 2008 mit Susanne Lütz besetzt (in der OZ fälschlich „Sabine“ Lütz benannt). Bereits ab dem kommenden Wintersemester (WS 07/08) wird Miranda Schreurs (in der OZ fälschlich „Schreuers“ geschrieben) die neue Professorin für Vergleichende Politikanalyse und Umweltpolitik.

Insgesamt ist die vierte Ausgabe wie die vorhergehenden gelungen. Was fehlt sind aktuelle Themen wie der Streit um die angeblich suggestiven Fragen in der studentischen Studierbarkeits-Umfrage. Hier hätte man gut eine Pro- und Kontra-Gegenüberstellung einbauen können. Heiß diskutiert war in diesem Semester natürlich ebenfalls wieder die Exzellenzinitiative und der Protest gegen die Begehungen. Auch das hätte man aufgreifen können, selbst wenn es in diesem Jahr nicht das OSI selbst betroffen hat. Dann natürlich Zöllners Pläne von den 300 Millionen Euro bis zur „Berlin Research University“. Nicht zuletzt erwähnenswert auch der zunehmende Widerstand gegen Lenzen (Stichwort „Fanclub“). Hoffentlich gibt es davon dann etwas in der nächsten Ausgabe.

Nachdem die an der G8-Themenwoche beteiligten OSIaner so eine Riesenwelle wegen dieses Projekts geschoben hatten und die Woche was das OSI angeht DAS „Event“ in diesem Semester war, hatte ich eigentlich erwartet, hier mehr Analysen zu lesen. Nachbetrachtungen, die die Nachhaltigkeit der „Konferenz“ untermauern. Aber vielleicht kommt so etwas ja irgendwann noch mal an anderer Stelle.

Killt Zöllners Superuni die Exzellenzaussichten der Berliner Unis?

Juli 13, 2007

Was den studentischen Exzellenz-Gegnern vermutlich versagt bleiben wird, könnte nun Berlins Supersenator Jürgen „Dagobert“ Zöllner ungewollt gelingen: die Exzellenzaussichten der Berliner Unis zunichte machen.

Wie berichtet plant der Senat den Aufbau einer „Berlin Research University“, auch „Superuni“ genannt, in der die „exzellente“ Forschung der Stadt vereint werden soll und die auch zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuches dienen soll.

Mit den Führungsköpfen der Universitäten hatte sich Zöllner dabei aber offenbar nicht abgesprochen:

„Die Superuni hingegen mag zwar viele Bürger begeistern. An den Universitäten selbst stößt sie jedoch auf heftigen Widerstand. (…) Dass die geplante ‚Tochter‘ zu einer neuen Berliner Universität für die Spitzenforschung heranwachsen soll, gab erst Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, preis – ein Schock für die Universitäten.“ (tagesspiegel, 10.07.07)

Die meisten Beobachter sehen inzwischen die Gefahr, dass diese Idee einer neuen Superuni die Exzellenzbestrebungen der FU und der HU zunichte machen könnte:

„Zunächst bringt Zöllners Vorschlag neue Probleme für die alten Unis: FU und HU sind beim laufenden Exzellenzwettbewerb der deutschen Unis zusammen mit sechs anderen Kandidaten in die engere Auswahl gekommen. (…) In ihrer Bewerbung mussten die Unis ein Zukunftskonzept vorlegen. Der neue Plan von Zöllner kommt in den FU- und HU-Anträgen nicht vor. Warum aber sollten sich die Mitglieder der Auswahlkommissionen für das Zukunftskonzept einer Berliner Uni entscheiden, wenn die Wirklichkeit in Kürze ganz anders aussieht?“ (taz, 07.07.07)

Damit könnte also Zöllner ungewollt vollbringen, was den studentischen Exzellenz-Gegner bisher nicht so recht gelingen konnte: Die Torpedierung der Exzellenzvorhaben von FU und HU.

Indes ist das natürlich nicht der einzige Kritikpunkt, das größte Problem scheint die befürchtete „Ausweidung“ von FU und HU zu sein, wenn alles was „exzellente“ Forschung ausmacht outgesourct und in die neue Superuni integriert wird:

„“Auch Experten in den großen deutschen Forschungsorganisationen warnen vor den Risiken. Sie befürchten, dass die neue Tochter ihren Müttern die Haare vom Kopf fressen könnte. Die Befürchtung: Das Riesenbaby könnte alles verschlingen, was ‚exzellent‘ erscheint. Die Universitäten, bislang jede für sich selbst eine Forschungsuniversität, blieben ausgeweidet zurück, zu besseren Schulen degradiert.“ (tagesspiegel, 10.07.07)

Zöllner hat sicherlich nicht zufällig die detaillierte Offenlegung seines Konzeptes für die Superuni auf den Herbst verschoben. Zu einem Zeitpunkt, da die Exzellenzverfahren abgeschlossen sein werden (was am 19. Oktober der Fall sein wird) bzw. die Entscheidung nicht mehr zu revidieren ist.

Zöllners Masterplan sieht also offenbar vor, dass FU und HU im Idealfall beide den Status einer Eliteuni einheimsen können und er dann anschließend präsentiert, wie diese neuen exzellenten Bereiche in der „Berlin Research University“ zusammengefasst werden können. Die Frage ist nur, ob die Gutachter hier wirklich mitspielen.

Natürlich wäre es besser, wenn die Exzellenzinitiative daran scheitert, dass sich die Beteiligten darüber klar werden, dass dieses „Elite“-Konzept abzulehnen ist, da es in ein Zwei-Klassen-Hochschulsystem mündet und den Wert von Bildung allein auf die ökonomische Verwertbarkeit reduziert. Nur geschieht das nicht, dann scheitert die Exzellenzinitiative (in Berlin) vielleicht wenigstens daran, dass sich die Beteiligten wegen ihrer falschen Taktik selbst beim Versuch versenken, den Exzellenzstatus zu erhaschen.

Neue Blogs in der studentischen FU-Blogosphäre

Juli 12, 2007

Die studentischen FU-Blogosphäre hat mal wieder Zuwachs erhalten. Unter herrfischer.net findet man interessante Einblicke in den universitären Alltag. Auch auf der FU-Meta-Blog-Seite ist Herrfischer schon gelistet.

Was hier noch fehlt sind die Kritischen JuristInnen mit ihrem neuen Blog. Die verlinken zwar auf fu-blogs.de.vu, tauchen da aber noch nicht auf.

Das Pendant an der HU ist der „Arbeitskreis Kritische JuristInnen“ (AKJ) der mit „Sondervotum“ ebenfalls einen eigenen Blog an den Start gebracht hat. Dort scheint man sich weniger mit Hochschulpolitik zu befassen, die Einträge sind aber trotzdem informativ.

Zuletzt bleibt noch der „Dieter Lenzen Fanclub“ zu erwähnen, der ebenfalls ein Blog aufgesetzt hat, in welchem sich allerdings noch keine Einträge finden.