And so FUwatch faces the final curtain

Februar 28, 2009

Nichts währt ewig, nicht einmal FUwatch ;). Nach gut 4 Jahren und über 500 Beiträgen schließt FUwatch heute seine Pforten.

FUwatch entstand aus einem Prozess. Ich schrieb in meinem regulären Blog unter anderem auch über die FU (die ersten Uni-Beiträge stammen aus dem Mai 2005) und beschloss dann im September 2006 FUwatch zu gründen, weil die Mehrheit der Beiträge einen Uni-Bezug hatte und es konsequent erschien, dann wirklich einen reinen Uni-Blog ins Leben zu rufen. Ziel war es, einen unabhängigen Blog zu schaffen, der sich mit der FU im Allgemeinen und dem OSI im Speziellen auseinandersetzte. Die FU-Blogosphäre war damals noch deutlich kleiner als heute, aber natürlich gab es schon Blogs wie die osiwelt, deren Ansatz ähnlich war.

Im Gegensatz zu Print-Publikationen und auch den meisten Online-Magazinen geht es beim Bloggen in der Regel stärker um Aktualität, darum Informationen möglichst schnell nach ihrem Bekanntwerden und im Idealfall auch möglichst kurz aufzubereiten. FUwatch war gedacht als eine Art Kanal, in dem Informationen aus unterschiedlichsten Quellen so gebündelt und so kompakt wie nur irgend möglich den hochschulpolitisch Interessierten zur Verfügung gestellt werden.

Das ging nicht immer ohne Abstriche. Hätte ich hier jeden Beitrag so sauber und ausführlich recherchiert wie etwa journalistische Standards es gebieten, wäre FUwatch tatsächlich ein Fulltime-Job geworden. Ich hätte den Leuten hinterher telefonieren müssen, mich mit ihnen treffen müssen, schriftliche Anfragen stellen müssen, usw. usf. Dafür reichte die Zeit aber einfach nicht.

Die Alternative wäre natürlich gewesen hier deutlich weniger Beiträge zu veröffentlichen, diese dann aber auf Basis einer intensiveren Tiefenrecherche aufzubauen. Nur das ist eine Aufgabe, die eher einem Campus-Magazin zukommt, das dann aber auch nur ein oder zwei Mal im Semester erscheint und von einer mehrköpfigen Redaktion erstellt wird. An diesem Konzept hat mich schon immer gestört, dass der Informationsstand oft längst überholt ist, wenn der/die Studierende das Heft dann schließlich in der Hand hält oder online liest.

Blogs funktionieren darüber hinaus im Regelfall aber natürlich nicht als reine Newsticker. Sie zeichnen sich eher dadurch aus, dass die Grenze zwischen reiner Faktenwiedergabe und einer persönlichen Bewertung dieser Fakten durch den jeweiligen Blogger aufgehoben wird. Verena Friederike Hasel schrieb unlängst über den klassischen Konflikt zwischen Bloggern und Journalisten:

„Am Ende interessieren sich wahrscheinlich die Journalisten am meisten für den Blogger, denn er hat ihnen eine bittere Lektion erteilt: Für den Leser ist Objektivität nicht das höchste Gut. Da haben sich die Journalisten jahrzehntelang versucht rein zu halten von Meinung und Gesinnung. Und mit einem Mal treten Blogger an, die klar sagen, woher sie kommen und welche Meinung sie vertreten – und haben Erfolg damit.“ („Der Blogwart“, Tagesspiegel, 17.01.09)

Dies ist natürlich nur ein denkbares Blogging-Selbstverständis von vielen. Es gibt inzwischen diverse Blogs, die die strikte Trennung von Sachinformationen und Bewertungen hegen und pflegen (und auch den angeblichen Konflikt zwischen Journalisten und Bloggern halten nicht wenige Beobachter für längst überwunden).

Bei FUwatch enthielten die meisten Beiträge jedoch ganz „blog-klassisch“ ein Werturteil. Unabhängige Berichterstattung ist eben nicht gleichzusetzen mit neutraler Berichterstattung. Missstände an der FU nicht nur zu benennen sondern auch zu verurteilen, sowie in Konfliktsituationen nach Bewertung des Sachverhalts Partei für eine Seite zu ergreifen, war auf FUwatch eine ganz bewusst praktizierte Vorgehensweise. Denn natürlich hatte dieser Blog immer auch ein recht offensichtliches, politisches Sendungsbewusstsein.

Eine weitere an FUwatch angebrachte Kritik richtete sich gegen den Hang zum Konjunktiv, der zumindest an einigen Stellen recht auffällig war. Dies hängt natürlich damit zusammen, dass selbst wenn man sich mehr um Informationen über einen bestimmten Vorgang bemüht, sie oft nicht im benötigten Umfang erhält, da derjenige der die Informationen besitzt kein Interesse daran hat, dass diese ihren Weg an die Öffentlichekit finden.

Ich halte es jedoch für vertretbar und auch notwendig in einem solchen Fall zumindest Varianten aufzuzeigen, was hinter den Kulissen passiert sein könnte. Wenn z.B. das Gremium X die Entscheidung Y trifft, kann man mit einem Blick auf frühere, vergleichbare Entscheidungen desselben Gremiums (unter gleicher Besetzung) durchaus Rückschlüsse ziehen, wie es auch dieses Mal wieder mit hoher Wahrscheinlichkeit abgelaufen sein muss.

In regelmässigen Abständen (etwa ein oder zwei Mal pro Semester) tauchten auf FUwatch auch immer wieder Beiträge auf, die deutlich polarisierender wirkten, als die restlichen Blogeinträge. Auch das gehört bei Blogs nach meinem Verständnis einfach dazu, einige Beiträge sollten zum Widerspruch animieren oder in eine Kontroverse münden.

Ein Blick in die täglichen Zugriffsstatistiken macht deutlich, dass das Konzept durchaus aufgegangen ist. Neben Studierenden wurde FUwatch auch zunehmend von Dozierenden und Teilen des FU-Verwaltungsapparats regelmässig besucht. Wobei die Anzahl der Besucher saisonbedingt stark schwankte, im Semester wenn gerade wieder ein Thema besonders intensiv diskutiert wurde, schauten hier deutlich mehr Leute rein, als etwa jetzt in den Semesterferien.

Zudem wurde immer wieder in anderen Blogs und Publikationen auf FUwatch verwiesen. Selbst in Online-Ausgaben der ZEIT und des SPIEGELs fand FUwatch Erwähnung, in Telepolis-Artikeln wurden mehr als einmal FUwatch-Beiträge verlinkt. Nicht zu vergessen die über 1.000 Kommentare von LeserInnen, die sich unter den Blogeinträgen finden, sowie die Verweise in Mailing Listen und sogar auf Flyern. Dies alles weist darauhin, dass FUwatch als Informationsquelle angenommen wurde.

Insgesamt meine ich daher sagen zu können, dass FUwatch funktioniert hat. Es hat seinen Auftrag erfüllt und hochschulpolitisch Interessierte kontinuierlich mit Informationen und Positionen versorgt.

Glücklicherweise ist die FU-Blogosphäre inzwischen deutlich breiter aufgestellt als noch vor drei oder vier Jahren, weshalb das Verschwinden von FUwatch keine allzu große Lücken reißen sollte ;-). Als Archiv bleibt FUwatch zudem natürlich weiterhin verfügbar.

Kontakt: fichtenberg at gmail dot com

Kein Thor Steinar Verbot an der FU

Februar 27, 2009

Im November letzten Jahres verabschiedete das StuPa der FU eine Resolution, welche das tragen von Kleidung der Marke Thor Steinar in Veranstaltungen der Studierendenschaft untersagt (siehe „StuPa verbannt Thor Steinar“). Ziel war es jedoch darüber hinaus die Kleidung generell an der FU zu verbieten, weshalb der AStA einen entsprechenden Antrag beim Akademischen Senat einreichte.

Der Akademische Senat erklärte jedoch, er könne den Antrag nicht behandeln, da er nicht zuständig sei. „Beschlüsse über den Zugang von Personen mit einer bestimmten Kleidung“ könnten nicht im Akademischen Senat gefasst werden (zitiert nach „Studis wollen Nazis an den Kragen“, taz, 16.02.09).

Zuständig für ein Verbot wäre viel mehr das FU-Präsidium, wie FU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Lehmkuhl inzwischen erklärte („Bericht aus dem Akademischen Senat der FU vom 11.02.09?“, FSI Blog, 25.02.09). Das Präsidium stellte in einem Rundschreiben jedoch bisher lediglich klar:

„Das Präsidium der Freien Universität Berlin weist darauf hin, dass es untersagt ist, Plakate, Transparente, Flugblätter, Aufkleber, Kleidungsstücke mit strafbarem Inhalt (insbesondere die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gem. § 86a StGB, volksverhetzenden, rassistischen, fremdenfeindlichen, rechtsradikalen oder beleidigenden Charakter) in den Liegenschaften der Freien Universität Berlin mit sich zu führen.“ (Rundschreiben des Präsidiums, 03.02.09)

Das versteht sich von selbst, geht jedoch an der Sache vorbei wie Sarah Walz, studentisches Mitglied im Akademischen Senat, gegenüber der taz ausführte:

„Das Schreiben des Präsidiums geht gänzlich an der Thematik vorbei. Das Tragen von Kleidung der Firma ‚Thor Steinar‘ stellt keine strafbare Handlung dar. Dennoch ist diese ein Erkennungszeichen der rechten Szene.“ (zitiert nach „Studis wollen Nazis an den Kragen“, taz, 16.02.09)

Wenn das FU-Präsidium sich dem Verbot von Thor Steinar Kleidung, wie es unter anderem im Bundestag und im Schweriner Landtag ja bereits existiert, anschließen will, müsste es eine Regelung erlassen, die über die bisherige Erklärung im besagten Rundschreiben hinausgeht. Danach sieht es im Moment aber nicht aus.

Abgespeckte Mensa ohne Fleisch

Februar 26, 2009

Wie die Geschäftsführerin des Studentenwerks Berlin, Petra Mai-Hartung, am 20.02. auf einer Sitzung des Verwaltungsrats des Studentenwerk Berlins bekanntgab, soll die Mensa I nun doch nicht wie befürchtet geschlossen werden („Mensa I: Keine Schließung, aber…“, LHG Blog, 21.02.09).

Es wird allerdings wie schon angekündigt nur noch das Erdgeschoss weiter betrieben. Studentische Einwände, das Erdgeschoss sei zu klein für die dort verkehrende Anzahl von Studierenden und der Weg zur Hauptmensa für viele von ihnen einfach zu weit (um zwischen zwei Lehrveranstaltungen eine Mahlzeit dort einzunehmen), wurden mit dem Hinweis die bisherige Auslastung des Gebäudes über alle Etagen hinweg mache aus betriebswirtschaftlicher Sicht einfach keinen Sinn mehr, weggebügelt.

Als weiterer Grund wurde dann offenbar erneut die angeblich dringend notwendige Sanierung des Gebäudes angeführt, die aber in den Zuständigkeitsbereich der FU falle, welche momentan jedoch anderen Bauprojekten den Vorzug geben würde. Die Frage an dieser Stelle wäre natürlich, wenn das Gebäude wirklich so sanierungsfällig ist, warum kann dann das Erdgeschoss weiter benutzt werden? Ist es weniger baufällig als die oberen Etagen?

Vorgeschlagen wurde sich dafür einzusetzen, dass es künftig eine längere Mittagspause pro Tag gäbe, so dass alle Studierende genug Zeit finden sollten, sich in der Hauptmensa Nahrung zuzuführen. Ob das wirklich ein realistisches Szenario ist, erscheint aber doch recht fraglich. Das ganze Lehrveranstaltungs-System in allen Fachbereichen müsste dementsprechend angepasst und seit Jahrzehnten bestehende LV-Zeiten abgeändert werden.

Immerhin: Die Öffnungszeiten der Mensa I sollen bis 18 Uhr verlängert werden. Dafür gibt es dann jedoch nur noch ein vegetarisches Essen. Vermutlich weil dies leichter, schneller und kostengünstiger zuzubereiten ist. Trotzdem Vegetarismus aber Ausdruck eines modernen Lebenswandels geworden ist, essen nicht wenige KommilitonInnen immer noch gerne Fleisch und betrachten dessen Streichung von der Speisekarte sicherlich als erhebliche Einschränkung. Und über die Ansicht, dass das Fleisch in der Mensa ohnehin schon immer kaum genießbar war, wie in einem Kommentar im LHG Blog m.E. zurecht angemerkt wurde, kann man natürlich geteilter Meinung sein kann.

Insgesamt erscheint die Situation recht unbefriedigend, die Mensa I bleibt zwar, bietet jedoch deutlich weniger Platz als bisher und wird um die Mittagszeit völlig überlaufen sein.

Weiterhin Stress mit der Einstein-Stiftung

Februar 25, 2009

Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner hat offenbar nach wie vor Probleme, die Wogen die sein Prestigeprojekt „Einstein-Stiftung“ aufwirft zu glätten. Hatte er zunächst mit einem starken Widerstand aus universitärer Richtung zu kämpfen, ist es nun die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus die nicht so wie der Senator will. Sie droht dem Senat mit einer Klage vor dem Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin, weil die Stiftung nicht gesetzlich im Abgeordnetenhaus beschlossen wurde.

Wie der Tagesspiegel bereits vor einigen Tagen berichtete, hatten CDU, FDP und Grüne ein Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Verfasser darin zu der Ansicht gelangen, dass der Senat die Einstein-Stiftung nicht einfach wie geschehen ohne ein vom Parlament beschlossenes Gesetz ins Leben rufen könne.

Der Senat hatte zuvor das Ansinnen der Opposition abgelehnt eine Stiftung öffentlichen Rechts zu gründen und stattdessen einer privatrechtlichen Variante zugestimmt. Eine Stiftung öffentlichen Rechts hätte in jedem Fall der Zustimmmung des Abgeordnetenhauses erfodert, die privatrechtliche muss nach Meinung des Senats dagegen lediglich von der Justizbehörde abgesegnet werden. Die Gutachter sehen dies etwas anders:

„Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass der Senat zwar die private Form für die Einstein-Stiftung wählen dürfe. Letztlich sei die Form aber zweitrangig für die Frage, ob die Einstein-Stiftung einer parlamentarischen Zustimmung bedürfe. Da sie eine neue Einrichtung sei, die wesentliche öffentliche Aufgaben wahrnehme, müsse sie ’nach Ansicht der überwiegenden Meinung in der Fachliteratur‘ auch als privatrechtliche Stiftung durch ein Errichtungsgesetz legitimiert werden.“ („Einstein-Stiftung vor Gericht?“, Tagespiegel, 05.02.09)

Auf den ersten Block stützt das Gutachten also die Position der Opposition, doch ganz so eindeutig ist es dann doch nicht, denn:

„Gleichwohl äußert das Gutachten Zweifel, ob eine Klage beim Verfassungsgerichtshof wirklich Erfolg hätte. Die Maßstäbe, die das Gericht bisher an die Mitwirkungsrechte des Abgeordnetenhauses bei Entscheidungen des Senats gelegt habe, könnten das Gegenteil nahe legen. Auch seien in der Praxis private Stiftungen schon häufig ohne gesetzliche Grundlage vom Staat gegründet worden.“ („Einstein-Stiftung vor Gericht?“, Tagespiegel, 05.02.09)

FU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl zitierte auf der letzten Sitzung des Akademischen Senats der FU die entsprechende Passage aus dem genannten Gutachten:

„Die Einrichtung einer Stiftung bürgerlichen Rechts, die öffentliche Aufgaben erfülle, bedürfe einer Gesetzesgrundlage. Sie ohne Parlament einzurichten sei jedoch gängige, weit verbreitete Rechtspraxis.“ (zitiert nach: „Bericht aus dem Akademischen Senat der FU vom 11.02.09“, FSI Blog, 25.02.09)

Es gibt hier also offenbar eine Diskrepanz zwischen Rechtsnorm welche eher der Position der Opposiiton entspricht und Rechtspraxis, die eher das Vorgehen des Senats bejaht. Wer sich hier am Ende durchzusetzen vermag, ist noch offen.

AStA-Druckerei scheinbar gerettet

Februar 24, 2009

Wie berichtet will die FU-Adminstration einen neuen universitären Kindergarten ausgerechnet in dem Gebäude einrichten, in dem zur Zeit der AStA noch seine Druckerei hat. Die Druckerei soll ihren Platz also zugunsten des Kindergartens räumen (siehe dazu ausführlich auch: „Standort Deutschland vs. Studentische Selbstverwaltung“, Out of Dahlem, Nr. 8, Januar 2009).

Wie der AStA FU Blog nun berichtet, hat FU-Kanzler Peter Lange ein erstes Angebot zum Erhalt der studentischen Druckerei auf den Tisch gelegt, sie soll nach Lankwitz umziehen und wäre demnach gerettet („AStA-Druckerei bleibt“, AStA FU Blog, 18.02.09). Die Umbaukosten der neuen Räumlichkeiten sollen dabei von der FU-Verwaltung übernommen würden, während die Umzugskosten nach gegenwärtigem Stand jedoch vom AStA getragen werden müssten.

Der Umzug wurde zuvor jedoch schon mal mit ca. 10.000 bis 15.000 Euro veranschlagt („Kostenpflichtige Kita statt AStA-Druckerei?“, FSI Wiwiss Blog, 21.01.09), eine beträchtliche Summe die der AStA und damit letztlich die Studierenden dafür aufbringen müssten.

Noch extremer ist die Summe die die FU-Verwaltung zur Komplettsanierung des jetzigen Druckerei-Standorts aufwenden müsste, bevor dort der Kindergarten einziehen könnte. Ein vom AStA in Auftrag gegebenes Baugutachten beziffert diese Kosten auf 370.000 bis 420.000 Euro („Druckerei unter Druck“, taz, 09.02.09). Dies könnte man sicherlich billiger haben, wenn man für den Kindergarten doch noch ein anderes Gebäude wählen würde. Selbst ein Neubau würde „nur“ 330.000 Euro kosten (ebd.).

Studierende streiten weiter für die Mensa I

Februar 15, 2009

Die Unterschriftenaktion für den Erhalt der Mensa I (siehe „Unterschriftenkampagne gegen Mensa-Schließung“) wurde beendet. Nach Angaben des LHG Blogs kamen respektable 1.124 Unterschriften zusammen. Diese werden nun dem Verwaltungsrat des Studentenwerks Berlin vorgelegt, welcher am kommenden Freitag (20.02.) zum Thema tagt. Dort werden dann auch zwei studentische Vertreter anwesend sein und die Position der Protestierenden darlegen.

Wie die FSI Wiwiss berichtet, liegt inzwischen auch eine Stellungnahme der wissenschaftspolitischen Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Anja Schillhaneck, zur geplanten Mensa-Schließung vor. Demnach würde die notwendige komplette Sanierung des Gebäudes 4 Millionen Eiro kosten. Und da dieses Geld nicht zur Verfügung steht, sei eine Sanierung und damit auch ein weiterer Betrieb der Mensa I aus Sicht des Studentenwerks nicht mehr tragbar.

Zum Erhalt der Mensa müssten die Sanierungskosten in den FU-Haushaltsplan aufgenommen werden bzw. im Rahmen der Aushandlung der neuen Hochschulverträge zur Verfügung gestellt werden. Dieser Sachverhalt soll dann auch in einem Gespräch zwischen Studierenden und dem FU-Kanzler Peter Lange am 02.03. thematisiert werden.

Derweil hat das StuPa der FU einstimmig eine Resolution für den Erhalt der Mensa I verabschiedet, welche in naher Zukunft auf der Website des AStAs hier nachzulesen sein sollte.

Noch mehr hochschulpolitische FU-Blogs

Februar 14, 2009

Neben der schon vorgestellten FSI Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (AVL) hat inzwischen auch die FSI Angewandte Literaturwissenschaft (ALW) einen Blog. Dort heißt es, man wolle u.a. die Kommunikation innerhalb des Studiengangs verbessern und bei der Organisation der AbsolventInnenfeiern mithelfen. Ferner versteht man sich als studentische AnsprechpartnerInnen für StudienbewerberInnen und „wem auch sonst immer“.

Auch die FSI Philosophie hat nun ihren Blog, auf welchem zur Zeit vornehmlich der Kommilitone Mathias Bartelt seine Analysen veröffentlicht. Zum Selbstverständnis kann man dort lesen: „Unsere Aktivitäten umfassen die Mitarbeit in den Gremien der Studentischen Selbstverwaltung und der Akademischen Selbstverwaltung, wir sind jedoch keine Partei oder eine Clique von FunktionärInnen. Basisdemokratie – das bedeutet, wir diskutieren und entscheiden alle gemeinsam bei unseren Plena, was zu tun ist.“

Ebenfalls seit Juli letzten Jahres neu dabei ist der Blog der FSI Niederlandistik. Hier geben die Beteiligten bekannt, man richte sich an KommilitonInnen die an der Uni nicht nur Module bewältigen und ihre Zeit „absitzen“ wollen, sondern die sich darüber hinaus auch für das interessieren, „was meist hinter den Kulissen ohne uns entschieden wird, für unser Leben und Studieren aber sehr bedeutend ist“. Den Anspruch alle Studierenden zu repräsentieren habe man dabei jedoch nicht.

Anlässlich der Wahlen im vergangenen Januar wurde auch der Blog der Initiative „Alte Studiengänge“ (IAS) gegründet. Das ausformulierte Selbstverständnis fällt hier deutlich umfangreicher aus, als bei anderen studentischen Gruppierungen. Im Kern geht es darum, dass man das „real existierende Bachelor-Master-System“ und die pauschale Abwicklung der so genannten „alten“ Studiengänge ablehnt und stattdessen ein „integratives Studienreformmodell“ einfordert: „Ein Modell, in dem ein (erster berufsqualifizierender) Zwischen-Abschluss nach 6 (oder je nach dem 7) Semestern möglich, aber nicht zwingend ist. Dies bedeutet, dass der Master- (oder Magister- oder Diplom-) Abschluss der Regelabschluss wäre“.

Der FB PolSoz hat einen neuen Fachbereichsrat

Februar 13, 2009

Was sich schon länger ankündigte ist vorgestern nur endlich eingetreten: Am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften (FB PolSoz) hielt der nach den Januar-Wahlen neu besetzte Fachbereichsrat (FBR) seine konstituierende Sitzung ab bei der ein neues Dekanat gewählt wurde.

Wie Michael Koch im LHG-Blog schreibt, mussten erst 11 Mitglieder des neuen FBR schriftlich die Abhaltung der besagten Sitzung inklusive Dekanats-Wahl einfordern, da die bisherige Dekanin Prof. Dr. Barbara Riedmüller zunächst plante die Konstituierung zu verschieben.

Zum neuen Dekan wurde Prof. Dr. Klaus Beck mit 17:1 Stimmen gewählt. Erste Prodekanin wurde Prof. Dr. Miranda Schreurs mit 16:3 Stimmen. Zur zweiten Prodekanin wurde mit 11:8 wurde Prof. Dr. Cilja Harders gewählt.

Die letztgenannte Entscheidung kam etwas überraschend, da Prof. Harders sich gegen die zuvor hochgelobte Dr. Sabine von Oppeln durchsetzen konnte. Von Frau von Oppeln abgesehen wurde allerdings kaum ein gutes Haar am alten Dekanat gelassen. Eine ausführlichere Zusammenfassung der Aussprache findet sich im oben schon erwähnten LHG Beitrag. Besonders der bisherige „OSI-Zentrismus“ und die Intransparenz wurden Gegenstand scharfer Kritik.

Die genaue Arbeitsteilung im neuen Dekanat wird noch intern geklärt, jedoch steht anscheinend schon fest, dass Prof. Schreurs die neue Forschungs- und Prof. Harders die neue Studiendekanin wird.

Zu hoffen bleibt, dass sich das neue Dekanat an sein Versprechen einen „kooperativen und vertrauensfördernden Arbeitsstil“ zu pflegen halten wird.

Vereinheitlichung der BA-Wiederholungsprüfungsregeln geplant

Februar 12, 2009

Einer der wichtigsten Gründe für das Ausbrechen des „Warnstreiks 2005“ waren Zentralisierungsbestrebungen des FU-Präsidiums. Also eine sukzessive „Entmachtung“ der Fachbereiche und einzelnen Dozierenden zugunsten der FU-Führung. Diese wollte z.B. FU-weit einheitliche und recht kurz bemessene Abgabefristen für Hausarbeiten („akademische Fristen“) einführen und setzte zur Durchsetzung und Kontrolle dieser „Vision“ auf das Campus Management. Die Studierenden wurden zudem mit einem an der fu-einheitlich geltenden Maluspunkte-System malträtiert, welches den zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon starken Leistungsdruck in den neuen Studiengängen noch weiter erhöht hätte.

Das Präsidium machte dann Eingeständnisse, indem es u.a. die Maluspunkte-Regelung aussetzte und die „Fristen des akademischen Kalenders“ (darunter neben Abgabefristen z.B. auch Anmeldefristen für Module) flexibilisierte (FU-Pressemitteilung 201/2005, 30.11.05). Tatsächlich werden Abgabefristen heute nicht so radikal gehandhabt wie damals ursprünglich vorgesehen und die Maluspunkte-Regelung ist bis heute ausgesetzt.

Dennoch hat Lenzen seine Vision einer „Netzwerkuniversität“ deren „Netzwerk“ so aussieht, dass das Präsidium in der Mitte des Universums liegt und von allem anderen brav umkreist wird, anscheinend nie aufgegeben. Denn auch wenn die Vorschläge im aktuellen Fall nach Recherchen des Kommilitonen Mathias Bartelt von der Studienabteilung der FU ausgingen und dann erst über das Präsidium vermittelt wurden, kann man wohl sagen, dass es Vorschläge im Sinne des Präsidiums sind.

Konkret geht es um eine Vereinheitlichung der Regelung bei Wiederholungsprüfungen in allen BA-Studiengängen. Wie das LHG-Blog berichtet, wird bereits an den Fachbereichen Chemie, PhilGeist und Physik eine entsprechend einheitliche Regelung forciert:

„Im Kern enthält besagtes Dokument zwei Modelle, zwischen denen sich die Fachbereiche offenbar entscheiden sollen. Ein Modell ist zunächst ziemlich simpel: Fällt ein Student zum dritten Mal durch eine beliebige Prüfung, ist sein Studium beendet. Diese auf den ersten Anschein sehr harte Regelung wird dann durch einzelne Ausnahmen abgefedert. Das zweite Modell gibt dem Studierenden ein Konto von Punkten, das durch das (schon erstmalige) Durchfallen durch Prüfungen aufgebraucht wird.“ („Initiative des Präsidiums zu Durchfallregelungen?“, LHG Blog, 07.02.09)

Sämtliche Fachbereichen müssten sich also auf eines der beiden Modelle festlegen und könnten keine davon abweichende, autonome Regelung mehr aufstellen. Die Fachbereichsräte müssen dieser Initiative allerdings erst noch zustimmen. Die FSI Wiwiss zitiert aus dem Dokument ergänzend zum Prüfungspunkte-Modell:

„Je Prüfungsleistung steht grundsätzlich ein Wiederholungsversuch zur Verfügung. Mit ’nicht ausreichend‘ bewertete Wiederholungsversuche führen zur Berechnung eines Prüfungspunktes. Die zulässige Höchstzahl y an Prüfungspunkten ist abhängig vom in Leistungspunkten (LP) ausgedrückten Regelstudienumfang.

Wird y überschritten, ist die Gesamtprüfung nicht bestanden.

Vorschlag:
– Studiengänge mit 180 LP: y = 9
– Studiengänge mit 120 LP: y = 6
– Studiengänge mit 60 LP: y = 3

Für Studiengänge mit abweichender Leistungspunktzahl ist eine verhältnismäßige Anpassung vorzunehmen; dabei ist auf ganze Prüfungspunkte abzurunden.“

(zitiert nach „Präsidium forciert Vereinheitlichung der BA-Ordnungen“, FSI Wiwiss Blog, 09.02.09)

Das Ziel der FU-Administration ist dabei offensichtlich mögliche Schlupflöcher zu schließen, die an manchen Fachbereichen mit einem weniger restriktiven Reglement offenbar noch bestehen:

„Auch die Annahme, es gehe darum, potentielle Schlupflöcher an manchen Fachbereichen zu schließen, konnte nachvollzogen werden. Genau das ist der Hintergrund dieses Vorgehens. Für die Studierenden dieser Fachbereiche bedeutet die Umsetzung der Vorschläge dann naturgemäß eine Verschlechterung der derzeitigen Situation.

Von Fachbereichen, deren System bereits jetzt sehr ähnlich zu den neuen Vorschlägen konstruiert ist, erfährt man dagegen, dass die Zwangsexmatrikulation durchaus nicht nur in Einzelfällen erfolgt, sondern wiederholt Studierende aufgrund zu vieler Wiederholungsversuche im Studium scheitern.“ („Was dran ist an der Initiative bezüglich Nachholklausuren“, LHG Blog, 10.02.09)

Wo ein ähnliches System bereits existiert kommt die Zwangsexmatrikulation aufgrund zu vieler Wiederholungsversuche also schon öfter vor, dem sollen sich andere Fachbereiche mit liberaleren Regeln jetzt angleichen. Die Zentralisierung schreitet also voran, die Fachbereiche machen nicht mehr „ihr eigenes Ding“, sondern das was die FU-Führung als vereinheitliche Lösung sehen will – zum Nachteil der Studierenden.

Dem ist natürlich entgegenzuhalten, dass die Fachbereichsräte (FBRs) diesem Vorschlag erst zustimmen müssen, also zunächst natürlich noch die Entscheidungsgewalt haben. Anzunehmen ist jedoch, dass eine Mehrheit in den FBRs dazu tendieren wird, dem Vorstoß von oben einmal mehr zuzustimmen. Beobachter befürchten, dass diese Initiative nicht zufällig jetzt kurz vor oder bei einer Vertagung dann in den Ferien zur Abstimmung gestellt wird. Der Verdacht: Einmal mehr soll in einer „ruhigen Minute“ ohne allzu viel Aufmerksamkeit ein zweifelhafter Beschluss durch die Gremien gepeitscht werden.

Auch gibt es die Stimmen, die die Gefahr sehen, dass mit dieser Initiative der Wiedereinstieg in die gesamte Maluspunkte-Regelung geplant ist, die wie oben beschrieben 2005/06 zwar ausgesetzt wurde aber weiterhin wie ein Damoklesschwert über der Studierendenschaft schwebt.

Zur siebten Ausgabe der OSI-Zeitung

Februar 11, 2009

Wie berichtet erschien unlängst die siebte Ausgabe der OSI-Zeitung. Hatte es 2006 und 2007 noch jeweils im Dezember eine OZ gegeben, so ließ sich die Redaktion dieses Mal bis Februar Zeit. Damit gab es im ganzen vergangenen Jahr nur eine Ausgabe im Juli. Ähnlich wie die ersten Ausgaben hat die aktuelle zudem auch wieder nur 16 Seiten (statt 20 wie bei den letzten).

Das Titelthema der siebten OSI-Zeitung ist natürlich der in diesem Semester stark eskalierte Konflikt um die Forschung am Sonderforschungsbereich Governance (SFB 700). Marcel Heberlein lässt hier im Hauptartikel beide Seiten zu Wort kommen (Risse für den SFB, Sarah für die KritikerInnen), wodurch ihm eine recht ausgewogene Darstellung der beiden Positionen gelingt. In einem ergänzenden Kommentar macht er dann aber keinen Hehl daraus, dass er für die Art und Weise wie die SFB-KritikerInnen ihre Kritik postulieren nicht viel übrig hat. Fraglich ist jedoch, ob die Analyse der KritikerInnen wirklich so unterkomplex ist wie Marcel glaubt.

Wie andere auch die Kritik an der SFB-Kritik äußern, tendiert Marcel dazu die KritikerInnen zu sehr auf ihre kämpferische Rhetorik zu reduzieren ohne sich mit der dahinterstehenden, durchaus vorhandenen Kritik wirklich auseinanderzusetzen. Richtig ist aber zunächst sicherlich die These, dass die KritikerInnen sich mit diesen bisweilen schrillen Kampfparolen keinen Gefallen tun. Für die Gegenseite ist es dann ein leichtes sich an solchen Provokationen hochzuziehen anstatt inhaltlich auf die Kritik einzugehen.

Dennoch wäre es wünschenswert gewesen, wenn z.B. der Neokolonialismus-Vorwurf von der OZ ausführlicher beschrieben worden wäre. Dieser reduziert sich eben keinewegs darauf, dass „ein weißer Mann vor einem weißen Publikum über andere Weltregionen richtet“. Sarah mag das gegenüber Marcel vielleicht so angeführt haben, nur dahinter steht natürlich mehr wie man z.B. in Hartmanns „SFB 700 – ein neokoloniales Projekt? Aufriss einer historischen Verortung“ nachlesen kann.

Dass das was die SFB-KritikerInnen vorbringen keineswegs einfach nur eine wilde Verschwörungstheorie ist kann man aber wie unlängst bereits betont z.B. auch in den Ausführungen des Kommilitonen Ralf Hutter nachlesen („SFB 700 – ein Tiefpunkt ist erreicht“). Ralf hat sich die Mühe gemacht die umstrittenen Papiere von Koehler (und Zürcher) mal etwas detaillierter zu analysieren. Darüber hinaus dokumentiert er aber auch das Verhalten der SFB-Protagonisten und wie schwer sie sich damit tun auf kritische Nachfragen einzugehen.

So könnte ja theoretisch auch die OZ-Redaktion vorgehen: Sich inhaltlich mit den strittigen Papieren auseinandersetzen, ob nun vom SFB oder z.B. auf der Gegenseite von Detlef Hartmann, die Standpunkte der Autoren etwas detaillierter darstellen und dann deutlich machen, wo diese Standpunkte Schwächen haben und wo sie stimmig wirken. Die Frage ist natürlich, ob eine solche Analyse den Rahmen einer Publikation wie der OZ sprengen würde. Sicherlich wäre das dann ein etwas längerer Artikel oder gleich mehrere Artikel die sich verschiedenen Teilaspekten widmen, theoretisch machbar wäre es aber sicherlich.

Um den zweiten zentralen Aspekt, den Berufungsskandal im Fall Chojnacki/Zürcher, geht es dann im nächsten Artikel von Max Czollek. Wobei Max sich besonders auf den Kampf um den Erhalt der Professur Ideengeschichte konzentriert, die bekanntlich wegen der Berufung Chojnackis und Zürchers auf eine Juniorprofessur Ideengeschichte reduziert wurde. Bei seinem Engagement kam sich Max (und sicherlich nicht nur er) streckenweise wie ein Hamster im Laufrad vor. Auf einmal – als habe es nie wirklich einen Konfliktgrund gegeben – kommt der Vorschlag auf, die neue Juniorprofessur mit Tenure Track auszustatten, womit es eine reale Chance gibt, dass aus der Juniorprofessur nach ihrem Auslaufen eine Vollprofessur wird. Wirklich sicher ist das aber nicht, auch nicht, ob das alles auch ohne den hartnäckigen studentischen Widerstand so gekommen wäre. Ganz so sinnlos war der Einsatz für den Erhalt der Professur vielleicht doch nicht.

Was im Artikel fehlt (bzw. in einem weiteren zu leisten gewesen wäre) ist eine etwas breitere Darstellung der Abläufe um die Berufungen von Chojnacki und Zürcher, die von Max nur angeschnitten werden. Er verweist zwar darauf, dass das Thema schon in der letzten OZ-Ausgabe ausführlich behandelt wurde. Nur das war im Juli, danach kamen die Semesterferien und der Skandal bekam noch einmal eine ganz neue Dimension, die bekanntlich soweit reichte, dass sogar Zöllner sich in dem Konflikt zu Wort meldete. Zumindest eine etwas ausführlichere Darstellung der Abläufe in der legendären FBR-Sitzung in der es dann nach den Ferien die Kampfabstimmung gab, wäre sicherlich ganz gut gewesen, um der bis dato weniger informierten Leserschaft vor Augen zu führen, wie knapp die Sache war und wie brachial sie ursprünglich durchgepeitscht werden sollte. Welche Professoren stimmten wie ab, welche Vorwürfe wurden geäußert, usw.

Der Artikel der in dieser OZ-Ausgabe die meisten bisher noch weitgehend unbekannten (nicht diskutierten) Informationen zu tage fördert ist sicherlich jener von Christa Roth, die die de facto Abwicklung der Politischen Erwachsenenbildung dokumentiert. Einem Sachverhalt dem man von studentischer Seite bisher sicherlich nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt hat. Erzählt wird, wie Prof. Zeuner versuchte sein „Lebenswerk“ zu retten und dabei doch chancenlos blieb. Nebenher erfährt der/die LeserIn wie sich das OSI eigentlich finanziert und wo das Modell hakt.

Richard Oelmann beschreibt in „Ministry of Love“ die Diskrepanz zwischen der Wohlfühl-PR die von der Kommunikations- und Informationsstelle der FU ausgeht und der oftmals deutlich bitteren studentischen Realität. Etwas anders sieht das sein Kollege Gerrit Horak, der findet es gibt noch genügend Gründe das Lachen an der FU nicht zu verlieren und appelliert an alle Beteiligten die Sache vielleicht nicht ganz so verbissen zu sehen.

Einmal mehr fällt hier auf, dass Gerrit bestimmte Erfahrungswerte zu fehlen scheinen. Etwa jene von Stefan Hernádi, der in seinem Artikel beschreibt was für Konsequenzen es für protestierende KommilitonInnen hat, wenn der FU-Präsident sein Hausrecht mittels eines unverhältnismäßigen Polizeieinsatzes durchsetzen lässt. Es erscheint unwahrscheinlich, dass Gerrit diese oder ähnliche Erfahrungen an der FU selbst gemacht hat, denn ansonsten fiele es ihm sicherlich leichter nachzuvollziehen, warum einige seiner KommilitonInnen sich so schwer damit tun all den Mist der zur Zeit an der FU (oder dem OSI) läuft gelassener zu sehen bzw. zumindest einen anderen, gemäßigteren Tonfall zu finden. Er stellt zwar fest, dass das sehr vergiftete Klima am Institut von unterschiedlichen Seiten produziert wird, unternimmt darüber hinaus aber auch keinen ernsthaften Versuch zu ergründen, wie es eigentlich dazu kommen konnte.

Insgesamt ist diese OZ-Ausgabe jedoch gewohnt gelungen, sie bietet dem hochschulpolitisch immer gut infomierten Studierenden vielleicht nicht so sonderlich viel Neues, doch kann dieser auch nicht zum Maßstab genommen werden. Denn viele KommilitonInnen sind was die Hochschulpolitik an ihrer Uni / ihrem Institut angeht vielleicht nicht immer ganz so auf dem Laufenden. Dennoch wäre es wie oben ausgeführt wünschenswert gewesen, wenn man einige Vorgänge, besonders rund um den SFB-Komplex, noch etwas ausführlicher beschrieben hätte.

Siebte Ausgabe der OSI-Zeitung erschienen

Februar 10, 2009

Nachdem man im letzten Jahr nach der Juli-Ausgabe nichts mehr von der OZ-Redaktion gehört hatte, meldet sie sich nun zum Ende der Vorlesungszeit dieses Semesters doch noch mal mit einer neuen Ausgabe zurück.

Aus unbekannten Gründen ist die Website nicht mehr zu erreichen, auf der ich seit jeher die OZ-Ausgaben als Archiv hinterlegt habe. Dies ist allerdings insofern irrelevant, als dass der Hoster, Lycos, sein kostenloses Webspace-Angebot zur Mitte des Monats ohnehin einstellt („Lycos schließt E-Mail-Konten und Tripod-Homepages“, Heise Newsticker, 17.01.09).

Das Archiv brauchte also in jedem Fall einen neuen Platz. Möglichst bei einem Anbieter, der seinen Service voraussichtlich etwas länger am Leben erhalten wird. Daher findet sich das komplette Archiv nun unter sites.google.com/site/osizeitung. Unter den PDFs natürlich auch die aktuelle Ausgabe, die mir von der OZ zugestellt wurde.

Die offizielle Präsenz der OSI-Zeitung ist dagegen auch weiterhin auf osizeitung.siteboard.de zu finden. Hier können die LeserInnen z.B. auch Leserbriefe posten.

Bericht über die Koehler-SFB-Veranstaltung

Februar 6, 2009

Wie angekündigt hat der SFB-Wissenschaftler Jan Koehler unlängst sein Working Paper zur internationalen Intervention in Nordost-Afghanistan am OEI vorgestellt.

Der Kommilitone Ralf Hutter hat dazu einen ausführlichen Artikel verfasst, der als Gastbeitrag unter dem Titel „SFB 700 – ein Tiefpunkt ist erreicht“ im FSI Blog veröffentlicht wurde.

Ralf dokumentiert darin zum einen sehr deutlich wie Koehler kritischen Nachfragen auf der Veranstaltung systematisch ausgewichen ist und was für einen verheerenden Eindruck diese Blockadehaltung hinterlassen hat. Ralf geht darüber hinaus aber auch inhaltlich auf das „Working Paper 17“ ein und beschreibt Verknüpfungen mit der BMVg-Studie, die es ja angeblich gar nicht gibt.

Auch wenn der Artikel für einen Blogeintrag natürlich etwas lang ist, ist er doch absolut lesenswert und zweifellos eine Muss-Lektüre für alle die sich kritisch mit den Forschungsansätzen am SFB bzw. den Umgang am SFB mit kritischen Stimmen interessieren.

Aufregung um Abwrackung alter Studiengänge

Februar 5, 2009

Für eine „ernstliche Aufregung“ (LHG) sorgte in der letzten Woche am FB WiWiss die Information, dass die Studienordnung der WiWiss-Diplomstudiengänge zum 31. März 2011 auslaufen wird. Offenbar war die Befürchtung einiger auf Diplom studierender KommilitonInnen, sie müssten bis zum besagten Stichtag ihr Studium beendet haben und würden sonst ohne Abschluss dastehen. In einen Kommentar hielt Wolf daraufhin fest:

„Das Datum bedeutet nur, dass der Fachbereich ab dem Zeitpunkt nicht mehr verpflichtet ist, die Originalveranstaltungen aus der Diplomstudienordnung anzubieten. Er muss Diplomstudenten, die sich selbstverständlich dann auch weiterhin rückmelden können sogar Ersatzveranstaltungen, etwa aus dem Master-Programm, anbieten, die ihnen dann statt der Originalveranstaltungen angerechnet werden. Das Recht die Diplomprüfung abzulegen bleibt quasi ewig bestehen.“ (Kommentar zu „Kurze Info zum Problemforum WiWiss (gestern)“, LHG Blog, 28.01.09)

Dies wurde einem WiWiss-Professor auf Nachfrage vom FU-Rechtsamt dann auch noch mal bestätigt. Dennoch wird natürlich versucht alle auslaufenden Studiengänge an der FU so schnell wie möglich abzuwickeln. Der auf Mailinglisten als „massiv“ beschriebene Druck hat seinen Ursprung im Berliner Senat. Schon in den bestehenden Hochschulverträgen gibt es Festlegungen zur Abwicklung der alten Studiengänge, und die sicherlich nicht ganz unbegründete Befürchtung ist, dass sich der Druck mit den neuen Hochschulverträgen noch einmal verstärken könnte.

Konjunkturprogramme auf Kosten des Bildungssystems

Februar 4, 2009

Wie der Tagesspiegel unlängst berichtete, sollen die im Kontext der Finanzkrise in Wirtschaft und Banken gepumpten Milliarden unter anderem im Bildungssystem wieder eingespart werden („Milliarden für Banken gehen zu Lasten der Unis“, Tagesspiegel, 02.02.09). Insbesondere die Universitäten fürchten unter der neuen Schuldenobergrenze (als „Folgeprodukt“ der Konjunkturprogramme) leiden zu müssen.

„Nach Jahren der Unterfinanzierung der Hochschulen sollte die nächste mittelfristige Finanzplanung von 2011 bis 2015 eine bessere Personalausstattung mit Assistenten, Tutoren und Professoren ermöglichen. So war es verabredet. Diesem Ziel dient die Neuauflage von Großprogrammen für die Wissenschaft. Jetzt zeichnet sich aber ab: Diese Programme könnten wegen der neuen Schuldenobergrenze auf das unbedingt Notwendige eingedampft werden.

Bildungsexperten in der SPD-Bundestagsfraktion bedauern das. Sie halten nur noch Bundesgelder in Höhe von sieben Milliarden Euro für die Großprogramme in den Jahren 2011 bis 2015 für wahrscheinlich. Da sich nach der Höhe des Bundesanteils auch die Beiträge der Länder bemessen, würden von Bund und Ländern nur noch 11,2 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Wissenschaftsorganisationen hatten auf 21 Milliarden Euro gehofft.“ („Milliarden für Banken gehen zu Lasten der Unis“, Tagesspiegel, 02.02.09)

Immerhin will man in der SPD einen Schwerpunkt auf die Einrichtung neuer Studienplätze für die doppelten Abiturientenjahrgänge setzen – und zwar vor der Exzellenzinitiative und dem Forschungspakt. Doch auch dies ist nur ein schwacher Trost, da insgesamt überall Abstriche eingeplant sind.

Der Tagesspiegel hält zudem fest, dass das was in den Konjunkturprogrammen selbst für Forschungsorganisationen, Schulen und Hochschulen vorgesehen ist, nur für Renovierungen und Baumaßnahmen eingesetzt werden darf, neue Lehrer oder Dozierende dürfen mit dem Geld dagegen nicht bezahlt werden.

Dass nun letztlich (auch) Bildungseinrichtungen darunter zu leiden haben werden, dass ein an die Wand gefahrener Finanzsektor mit Milliarden gerettet werden soll ist natürlich bitter, kam aber auch nicht wirklich überraschend.

Druckerpressen zu Kindergärten

Februar 3, 2009

Seit die Druckerei des AStA TU während der kurzweiligen „Regierungszeit“ eines vom RCDS dominierten AStA im Jahr 2007 trotz diverser Gegenwehrversuche verkauft wurde (siehe „AStA-TU-Druckerei nun doch abtransportiert – und verschwunden“), ist die Druckerei des AStA FU die letzte in studentischer Hand verbliebene in Berlin. Der Wegfall dieser Druckerei wäre aber sicherlich insbesondere für den AStA FU ein harter Schlag.

Da mutet es dann natürlich schon verdächtig an, dass die FU-Leitung just in jenem Gebäude in dem sich die besagte Druckerei befindet einen Kindergarten einrichten möchte, was zur Folge hätte, dass die Druckerei aus dem Gebäude ausziehen müsste. Hintergrund ist laut FSI Wiwiss, dass der FU Fördermittel für eine solche Einrichtung zur Verfügung stehen, die man verständlicherweise auch nutzen möchte („Kostenpflichtige Kita statt AStA-Druckerei?“, FSI Wiwiss Blog, 21.01.09).

In dem geplanten „Kinderparadies Dahlem“ sollen StudentInnen ihre Kinder stundenweise abgeben können, was prinzipiell natürlich eine gute Sache wäre. Nur ist erstens bis heute nicht geklärt, ob dieses Angebot für die Studierenden kostenlos ist oder ob sie für diese Dienstleistung etwas zahlen müssten. Zweitens wird nicht ganz deutlich, warum es nun ausgerechnet dieses Gebäude sein muss. Die FU begründet dies laut FSI Wiwiss mit der guten Lage des Gebäude, hätte wohl aber auch noch andere leerstehende Objekte zur Verfügung.

Wie die FSI Wiwiss ausführt, gibt es zudem an der FU ja bereits eine Kita, die vom Studentenwerk betrieben wird. Denkbar wäre also vielleicht ein Ausbau dieser Einrichtung bzw. ihre Übernahme durch die FU mit den besagten Fördermitteln. Das Druckerei-Gebäude ist für eine Nutzung als Kinderbetreuungseinrichtung dagegen zur Zeit nicht geeignet, es müsste komplett und damit kostenintensiv saniert werden. Auch der AStA müsste tief in die Tasche greifen, wenn er mit seiner Druckerei umziehen wollte. 10.000 bis 15.000 Euro werden veranschlagt, die der AStA (und damit letztlich die Studierendenschaft) dafür aufbringen müsste – falls denn überhaupt ein Ersatzgebäude in Aussicht gestellt wird. Wahrscheinlicher ist, dass mit dem Auszug auch das Ende der Druckerei eingeläutet würde.

Bedenkt man, dass der AStA in der Regel eine sehr kritische Haltung zur FU-Administration einnimmt und diese Haltung über seine Publikationen auch fortlaufend verbreitet, käme es der FU-Führung sicherlich nicht ungelegen, wenn die Druckerpresse des AStA für immer zum Stillstand kommen würde. Und immerhin geht es hier ja auch um eine bessere Betreuung von Kindern, welcher hochschulpolitisch engagierte Studierende wollte sich dagegen schon verwehren? Eine schöne PR-Strategie, die aber am Ende eben doch recht durchsichtig wirkt.

Der AStA und ihm nahestehende Studierende sagen natürlich nicht kategorisch „Nein“ zu der Kita-Idee, haben aber jedoch auch nicht vor, dafür ihre Druckerei widerstandslos aufzugeben (denn die Kita könnte sicherlich woanders ihren Platz finden). Am Donnerstag (05.02.) treffen sich Interessierte um 18 Uhr im Roten Café hinter dem OSI, um Strategien zu diskutieren, wie die AStA-Druckerei erhalten werden kann.

Veranstaltung zum (Neo)kolonialismus

Februar 2, 2009

Senfo Tonkam, Mitglied der Black Nation in Deutschland, Doktorand in Politische Philosophie an der Universität Hamburg, früherer Anführer der demokratischen, anti-imperialistischen, panafrikanischen Studierendenbewegung in Kamerun, wird am kommenden Mittwoch (04.02.) um 18 Uhr einen Vortrag im Hörsaal A der Ihne21 halten.

Thema des Vortrags: „(Neo)kolonialismus – Entwicklungspolitik und Sozialwissenschaften als neue Formen der westlichen imperialen Kriege am Beispiel Afrika“.

In einer Ankündigung zu seinem zusammen mit Sylvia Bané publizierten Buch (welches dieses Jahr auch in Deutsch erscheinen soll), „Afrika wird siegen“, heißt es:

„(…) Im deutschen Exil, kommt Senfo Tonkam zurück auf den Kampf seines Lebens, der Panafrikanischen Befreiung und der Panafrikanischen Renaissance. In diesem Buch haben Sie die Möglichkeit den militanten Schwarzen Nationalisten und Afrozentrischen Intellektuellen kennenzulernen, der den anti-Schwarzen Rassismus, den Imperialismus und den Neokolonialismus dekonstruiert und zeigt, dass die Lösungen der Übel, die die Schwarzen Völker überall auf der Welt kaputt machen, in unserer tausendjährigen Kultur liegen, sowie in dem Erbe und den Lektionen der revolutionären Kämpfe, die uns unsere heldInnenhaften Vorfahren auf dem Kontinent und in der Diaspora hinterlassen haben.“

Das Bekenntnis zu einem „militanten schwarzen Nationalismus“ hat bereits für erste kritische Anmerkungen auf studentischen Emailverteilern gesorgt (die Kritik ist, dass ein solcher militanter schwarzer Nationalismus kaum eine wirklich brauchbare Antwort auf einen rassistischen weißen Nationalismus sein kann). Der Vortrag und die anschließende Diskussion dürften sich in jedem Fall sehr kontrovers gestalten, auch wenn es hier nicht zuvorderst um das besagte Buchprojekt geht.

Initiiert wurde die Veranstaltung offenkundig von SFB-KritikerInnen, schon auf dem Flyer werden einleitend einige SFB-MitarbeiterInnen mit kurzen Phrasen zitiert. Hintergrund sind vermutlich Vorwürfe gegenüber dem SFB die von einer nicht ausreichenden, kritischen Auseinandersetzung mit neokolonialen Ansätzen bishin zu der These, der SFB selbst würde sich solch neokolonialer Denkmuster bedienen, reichen.

Vorangestellt ist einer über Emailverteiler laufenden Einladung zur Veranstaltung auch der Verweis auf ein neues Papier von Detlev Hartmann in welchem dieser der Frage nachgeht, ob der SFB 700 Neokolonialismus betreibt („SFB 700 – ein neokoloniales Projekt? Aufriss einer historischen Verortung“, materialien.org, Januar 2009). Verwiesen wird weiterhin auf das schon erwähnte neue Positionspapier der SFB-KritikerInnen („Failing Sciences Embedded Stakeholders – Wider den SFB 700“). Hier findet sich auch ein weiterer Beitrag Hartmanns zur Neokolonialismus-Frage im Hinblick auf den SFB 700 („Für eine postmoderne Erneuerung des antikolonialen Kampfes“, S. 10).

Nachnutzung des Mensa-I-Gebäudes noch nicht entschieden

Januar 31, 2009

Wie die LHG berichtet hat ein Kommilitone über ein Telefonat mit der zuständigen Senatsverwaltung herausbekommen, dass die Schließung der Mensa I zum Wintersemester aufgrund von baulichen Mängeln erfolgt, die auch gutachterlich bestätigt sind. Laut FSI Wiwiss gab das Studentenwerk an, die Schließung der beiden oberen Etagen des Gebäudes der Mensa I erfolge noch in diesem Semester (WS 08/09) im WS 09/10.

Die Schließung muss aber durch den Verwaltungsrat des Studentenwerks gehen, was nach dem gegenwärtigen Informationsstand der FSI Wiwiss bis jetzt noch nicht geschehen ist (FSI Wiwiss). Selbst wenn die Schließung dann aber wirklich endgültig beschlossen ist, bleibt unklar wann die Sanierungsarbeiten angesichts der derzeitige Finanzlage der FU beginnen können. Daraus folgt, dass der Schließungszeitraum womöglich deutlich länger dauert, als die zunächst in die Diskussion eingebrachten zwei Jahre (LHG).

Ferner stellte sich heraus, dass über die Nachnutzung des Mensagebäudes tatsächlich noch gar nicht entschieden ist. Spekulationen die FU trage die eigentliche Schuld (oder zumindest eine Mitschuld), da sie andere Pläne mit dem Gebäude habe, betrachten LHG und FSI Wiwiss damit als unhaltbar.

Als Schritt in die richtige Richtung kann sicherlich gelten, dass zumindest das Erdgeschoss nach derzeitigen Plänen eine Mensa bleiben soll (und nicht zu einer Cafeteria „herabgestuft“ wird), was längere Öffnungszeiten und auch Preise auf studentischem Niveau bedeuten würde. An dem Grundproblem, dass die Mensa dann jedoch räumlich stark zusammengeschrumpft wäre und weniger Studierenden als bisher die Nahrungsaufnahme ermöglichen würde, ändert dies aber leider auch nichts.

Ferner bleibt auch diese Erdgeschoss-Mensa erst einmal nicht zugänglich, wenn das Gebäude komplett geschlossen wird. Selbst wenn die Sanierung dann irgendwann in Angriff genommen wird, dauert es vermutlich noch einmal eine längere Zeit, bis zumindest das Erdgeschoss wieder nutzbar ist.

Dieter Lenzen Fanclub gibt Interviews

Januar 30, 2009

Totgeglaubte leben länger, nachdem man schon seit geraumer Zeit nichts mehr vom Dieter Lenzen Fanclub (DLFC) gehört hatte, machte er unlängst zumindest mit Interviews wieder auf sich aufmerksam. Ende letzten Jahres erschien eines im studentischen Magazin „BUS“, vor zwei Tagen dann ein weiteres im Süddeutschen Magazin jetzt.de.

Jenes bei jetzt.de ist etwas länger, essentiell Neues erfährt man allerdings auch hier nicht. Dass der DLFC zur Zeit von Eingewecktem lebt – die letzten spektakuläreren Auftritte gab es im Jahr 2007 – findet dagegen natürlich keine Erwähnung. Die Interviewerin stellt den Club einleitend gar mit den Yes Men in eine Reihe, was diesen natürlich adelt, dann aber doch etwas überzogen wirkt.

Keine McKinsey-Werbung mehr für „Elite“-Studis

Januar 29, 2009

Wie im November letzten Jahres berichtet, hatte die FU für die Unternehmensberater McKinsey und Boston Consulting Bewerbungseinladungen an „Elite“-StudentInnen aus dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften versendet. Die Einladung erhielten demnach nur Studierende die zu den besten ihres Jahrgangs gehörten, was man an den Noten und der Anzahl der Semester festmachte.

Der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix kritisierte diesen Vorgang, weil das Prinzip der Chancengleichheit durch dieses Vorgehen verletzt würde. Es hätten wenn, dann alle Studierenden angeschrieben werden müssen, die ein Fach seit einer bestimmten Anzahl von Semestern studieren.

Sebastian Heiser, der diesen Skandal damals in der taz aufgedeckt hatte, ist an der Story drangeblieben und berichtet nun, dass die FU ihre umstrittene Kooperation mit den Unternehmensberatern aufgegeben hat. Dies hat sie in einem Brief an Dix bekanntgegeben. Sie wähnt sich darin jedoch weiter im Recht und sagt die Einstellung der Kooperation hätte nichts mit der Kritik des Datenschutzbeauftragten zu tun gehabt:

„Auch in dem Brief an Dix schreibt die Universität, die Nutzung der Daten sei sehr wohl rechtmäßig gewesen. Man werde dennoch künftig bis auf weiteres darauf verzichten – dies sei unabhängig von der Kritik des Datenschutzbeauftragten. Aus welchen anderen Gründen die Universität die Kooperation jetzt beendet, wollte sie der taz auf Anfrage allerdings nicht mitteilen.“ („Elite-Studis müssen sich wieder selbst um Jobs kümmern“, taz, 26.01.09)

Und während die FU nicht verraten möchte, warum sie die Kooperation eingestellt hat, hält der Landesvorsitzende der Berliner Grünen, Stefan Gelbhaar, in einer Pressemitteilung noch einmal fest, warum das in jedem Fall ein richtiger Schritt war.

So könnten Studierende die nicht zu den Ausgewählten gehörten bei späteren Bewerbungen schon durch einen „bloßen Abgleich mit der FU-Selektion“ eine Benachteiligung erfahren. Ferner geht Gelbhaar davon aus, dass die Kosten für die FU (durch Vorbesprechung, Vereinbarung, Fertigstellung und Absendung der Briefe, etc.) die jeweils gezahlten 200 Euro vermutlich überstiegen hätten. Außerdem solle sich die FU lieber ihren Kernaufgaben, Lehre und Forschung, widmen. Hier bleibe „genug zu tun“ („FU keine Unternehmensdienstleisterin und Datenverkäuferin mehr – Besser ist’s!“, Pressemitteilung der Grünen Berlin, 26.01.09).

Unterschriftenkampagne gegen Mensa-Schließung

Januar 24, 2009

GegnerInnen der geplanten Mensa-I-Schließung haben eine Unterschriftenliste erstellt, auf der die UnterzeichnerInnen fordern, dass die Mensa I dauerhaft erhalten bleibt, die Studierenden umfassend informiert werden, das Essen weiterhin zu studentischen Preisen vertrieben wird und die Sanierungszeit auf ein für die Studierenden erträgliches Maß begrenzt bleibt.

Die Unterschriftenlisten liegen im AStA und in den studentischen Cafés (Café Tatort bei den JuristInnen und Rotes Café am OSI) aus. Die Liste kann jedoch alternativ auch heruntergeladen und dann ausgefüllt entweder im AStA oder dem Café Tatort abgegeben werden.

Wie die FSI OSI berichtet, plant das Baumamt der FU eine Stellungnahme abzugeben, die dann klarstellen soll, was nun eigentlich wirklich unter „einer anderen Nutzung“ zu verstehen ist, der das Gebäude nach der Sanierung zugeführt werden soll. Diese Stellungnahme lässt allerdings noch auf sich warten.

Die LHG hat inzwischen beim Bauordnungsamt Steglitz-Zehlendorf nachgefragt, doch dort wusste man noch nichts von irgendwelchen geplanten Veränderungen an dem Gebäude. Das Baumamt muss allerdings auch nicht informiert werden, solange die Umbauten genehmigungsfrei sind. Selbst in letzterem Fall muss jedoch noch eine Anfrage an die Untere Denkmalbehörde gestellt werden wie die LHG weiter berichtet, da das besagte Mensa-Gebäude unter Denkmalschutz steht. Doch bei den Denkmalschützern wusste man auch noch nichts von irgendwelchen Umbauten.

Neben der Unterschriftenliste wird es auch eine Plakat-Aktion an der FU geben, damit mehr KommilitonInnen von der geplanten Schließung erfahren. Darüber hinaus soll auch noch eine Resolution gegen die Schließung im StuPa eingebracht werden.

Das nächste gruppen- und fachbereichsübergreifende Treffen der Schließungs-GegnerInnen findet am Montag den 09.02. im Raum 1122 des alten Juragebäudes statt. Die Uhrzeit wird noch bekanntgegeben.