Initiative fordert „Schluss mit Mauschelei um Professuren“

Die „Initiative für die volle Professur der Ideengeschichte am OSI“ hat einen Flyer veröffentlicht, der überall vor dem OSI aushängt, über sämtliche Email-Verteiler lief und im Original auch im FSI OSI Blog nachgelesen werden kann.

Die Initiative fordert „Schluss mit der Mauschelei um Professuren am OSI“ und läd alle Studierende ein, zur morgigen (04.06.) Sitzung des Fachbereichsrats (FBR) um 9 Uhr s.t. im Hörsaal A der Ihne21 zu kommen, um die Verabschiedung des neuen Strukturplans doch noch zu verhindern.

Wie berichtet plant der OSI-Institutsrat (IR) eine weitreichende Änderung des Strukturplans, die der FBR morgen verabschieden soll.

Danach soll es zwei neue W2-Professuren im Bereich Internationale Beziehungen (IB) geben. Eine für „Friedensforschung“, die mit Sven Chojnacki besetzt werden soll, der bisher Juniorprofessur am OSI war und dessen Abgang an die Uni Kiel höchst wahrscheinlich wäre, würde man ihm am OSI keine Vollprofessur anbieten. Die zweite Professur für den Bereich „Sicherheitspolitik“ soll Christoph Zürcher erhalten, der zwar schon eine W2-Professur am OSI hat, allerdings bisher nur auf Zeit.

Gleichzeitig soll dafür aber auch die eigentlich neu zu besetzende W3-Professur für „Politische Theorie und Ideengeschichte“ in eine Juniorprofessur umgewandelt werden. Diese Juniorprofessur läuft nach maximal sechs Jahren aus, und die Initiative befürchtet, dass damit das endgültige Aus für die Ideengeschichte am OSI.

Zwar gibt es noch eine zweite Juniorprofessur für „Moderne politische Theorie und Wissenschaftstheorie“, die zur Zeit Bernd Ladwig inne hat und bedingt durch ihre „Tenure Track“-Ausrichtung auch längerfristig erhalten bleiben kann (nicht muss). Doch hängt an einer Juniorprofessur kein Lehrstuhl und damit auch keine Stellen für feste wissenschaftliche MitarbeiterInnen. Der Bereich „Politische Theorie“ bleibt am OSI ohne eine „Vollprofessur“ dauerhaft stark unterrepräsentiert.

Es geht also bei diesem neuen Strukturplan darum den ohnehin schon starken Bereich der „Internationalen Beziehungen“ weiter zu stärken, während die „Politische Theorie“ an den Rand gedrängt wird und schleichend zu verschwinden droht.

Auch wurden die beiden neuen IB-Professur nicht wie sonst eigentlich üblich offen ausgeschrieben, sie wurden viel mehr zur „Personalangelegenheit“ erklärt, was sicherstellen soll, dass Chojnacki und Zürcher die Professuren ohne ein Berufungsverfahren (mit Gutachtern, AlternativkandidatInnen, etc.) direkt erhalten.

Dagegen wehrt sich die „Initiative für die volle Professur der Ideengeschichte am OSI“ und fordert:

  • Eine öffentliche Diskussion um den Strukturplan am OSI, bevor der Fachbereichsrat darüber entscheidet.
  • Eine Vollprofessur für den Bereich „Politische Ideengeschichte“.
  • Mehr kritische Forschung und Lehre am OSI – auch innerhalb der Internationalen Beziehungen.

Konnten studentische VertreterInnen in der letzten FBR-Sitzung durch ihr Veto noch verhindern, dass der FBR den neuen Strukturplan des IR annimmt, so besteht diese Option auf der morgigen Sitzung nicht mehr.

Die einzige Chance die Verabschiedung des neuen Strukturplans doch noch zu verhindern besteht daher darin, morgen im FBR zu erscheinen, gegen die Einrichtung von Professuren mit derart zweifelhaften Methoden zu protestieren und die Ratsmitglieder von der Notwendigkeit einer öffentlichen Diskussion am OSI vor einer Entscheidung zu überzeugen.

4 Antworten to “Initiative fordert „Schluss mit Mauschelei um Professuren“”

  1. Totalität Says:

    Kleine Richtigstellung: die Professur von Ladwig ist (im Gegensatz zu der von Chojnacki) nicht zeitlich begrenzt, bzw. sie ist mit „tenure-track“ ausgestattet. Dafür hatte sich damals Göhler eingesetzt.

    Das Hauptproblem in der Umwandlung in eine Juniorprofessur sehe ich gar nicht so sehr darin, dass sie zeitlich begrenzt ist, sondern darin, dass zu seiner solchen Professur kein Lehrstuhl gehört. D.h. normalerweise hängen an der ordentlichen Professur noch ein oder zwei WiMi-Stellen, die dann wegfallen würden. Als Göhler noch Prof war, waren mit Ina Kerner und Mathias Iser z.B. zwei Leute am Institut, die gute und „kritische“ Lehre gemacht haben.

    Dass der Risse-Clan diese Professur jetzt als „Wildcard“ benutzt um das Institut nach eigenem Gutdünken umzubauen ist natürlich große Scheiße. Man muss aber auch dazu sagen, dass es die erste Berufungskommission für die Ideengeschichtsprofessur auch einfach nicht gebacken gekriegt hat jemanden zu berufen. JedeR KanditatIn wäre besser gewesen, als das was jetzt passiert…

  2. Niklas Says:

    Danke für die Hinweise, habe den Eintrag entsprechend korrigiert / modifiziert.

  3. Fachbereichsrat bewilligt neuen Strukturplan « FUwatch Says:

    […] Etwa 25 Studierende hatten sich zur Sitzung des FBR eingefunden, um gegen das “Durchwinken” des Strukturplans zu verhindern und eine öffentliche Diskussion ins Leben zu rufen (siehe “Initiative fordert ‘Schluss mit Mauschelei um Professuren’”). […]

  4. Hintertür-Berufung von Chojnacki und Zürcher offenbar gescheitert « FUwatch Says:

    […] will OSI endgültig in ein IB-Institut transformieren”), formierte sich am Institut und auch i>außerhalb ein breiter Widerstand gegen diese […]

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