HU-Studierende veröffentlichen Studie zur BA/MA-Einführung

Eine Initiative von HU-Studierenden der Hochschulgruppen „Offene Linke“ und der „Liste unabhängiger Studierender (LuSt)“ hat eine sehr umfangreiche Studie zur „Studienreform“ veröffentlicht. Unter studierbarkeit.de findet sich das Monsterpapier mit schlappen 324 Seiten:

„Die verschiedenen Reformen und Umstellungen an der Humboldt-Universität – auch im Zusammenhang mit den Etatkürzungen – betreffen alle Studiengänge. Insbesondere die weitgehende Reformierung und Modularisierung bestehender Abschlüsse sowie die Umstellung des Studienangebots auf Bachelor und Master (BA/MA) hat eine Vielzahl neuer Studiengänge hervorgebracht. Deren Studierbarkeit ist bisher nicht evaluiert worden. Diese im Rahmen des sogenannten Bologna Prozesses erfolgten Umstellungen versprachen internationale Vergleichbarkeit, eine Verkürzung der Studienzeiten, hohe Abschlussquoten, eine Verbesserung der Studienqualität und Betreuung in gruppenarbeitsorientierten und praxisnahen Studiengängen. Die Einführung der neuen Studiengänge vollzog sich unter dem Druck der Politik genau so hastig wie flächendeckend. In der Kürze der Zeit war eine fundierte Konzeption, die diagnostizierte Probleme alter Studiengänge tatsächlich beheben könnte, nur selten möglich.“ (studierbarkeit.de)

Insgesamt wurden 2.100 Studierende befragt, diese äußerten sich weitgehend negativ zur „Studienreform“. In der taz heißt es:

„Bemängelt wird in der Studie vor allem, dass die Bachelor- und Masterstudiengänge an der Lebensrealität der Studierenden vorbeigingen. Über 80 Prozent der befragten Studierenden sehen in dem neuen Bachelor-Abschluss keine hinreichende Berufsqualifizierung. Zwei Drittel der Studierenden streben einen Masterabschluss an. Doch wer unter welchen Bedingungen in diesen Genuss kommen darf, wissen die Studierenden nicht. Klar hingegen wird: Stress, Druck und Versagensängste prägen die Studierendengeneration zunehmend (…) Auch offenbart die Studierenden-Umfrage eine strukturelle soziale Schieflage: Fast 80 Prozent der Berliner Befragten gaben an, mehr als 38 Stunden in der Woche für die Uni aufzubringen, gleichzeitig sind über 60 Prozent der Studierenden nebenher erwerbstätig.“ (taz, 15.05.07)

Der AStA FU betont in einer Pressemitteilung, dass es an der FU nicht viel besser aussieht:

„‚Die Ergebnisse der Umfrage überraschen uns nicht. An der FU kämpfen Studierende mit sehr ähnlichen Problemen, so werden etwa viele Studienanfängerinnen und -anfänger nicht zum geplanten Nebenfach zugelassen und mühen sich mit Fächern, die weder ihren Neigungen noch ihren Talenten entsprechen.‘ so Claudia Wrobel, Referentin für Hochschulpolitik beim AStA FU.“ (AStA FU, Presseerklärung vom 15.05.07)

Auch an der FU gibt es seit kurzem eine Gruppe, die eine ähnliche Umfrage für die FU plant. Nicht zuletzt um eine Vergleichsmöglichkeit zur Umfrage des FU-Präsidiums (siehe „Ergebnisse der Bachelor-Umfrage endlich online“) zu haben. Interessierte sollten sich an studierbarkeit.fub[at]gmx.de wenden.

3 Antworten to “HU-Studierende veröffentlichen Studie zur BA/MA-Einführung”

  1. Das liberale Blog an der FU Berlin » Blog Archiv » Bericht: Kommission für Lehre Says:

    […] Fachschaftsinitiative ihr Projekt vorstellte, eine Umfrage unter den Studierenden ähnlich der HU-Umfrage durchzuführen. Um möglichst viele Studierende für die Umfrage zu gewinnen, wurde die […]

  2. "Studierbarkeits"-Umfrage nun auch an der FU « FUwatch Says:

    […] bei 12:21 vormittags · Gespeichert unter Studienordnungen, Hochschulwesen, FU Wie berichtet, soll an der FU eine ähnliche “Studierbarkeits”-Umfrage wie unlängst an der HU […]

  3. Podiumsdiskussion zu BA/MA auf dem Arbeitsmarkt « FUwatch Says:

    […] Eva Fuchslocher (angefragt), HU-Studierende und Mitinitiatorin der Studierbarkeitsumfrage (siehe “HU-Studierende veröffentlichen Studie zur BA/MA-Einführung”). Durch die Veranstaltung führt Matthias Jähne, Hochschulreferent der GEW […]

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